13.02.2020

Nigeria: Die Sicherheit ist nicht wieder hergestellt

Bischof von Sokoto: “Der Präsident hat Nigeria an den Abgrund gedrängt”

 

Abuja (Fides) - „Niemand hätte sich vorstellen können, dass General Buhari nach der Übernahme der Präsidentschaft die Vetternwirtschaft und das Clan-Denken in die Armee und in die Sicherheitsbehörden bringen würde; dass seine Regierung von einer unterdrückerischen uns spaltenden Politik geprägt sein würde, die unser Land an den Abgrund drängt. Dieser Präsident hat größte Unempfindlichkeit im Umgang mit der reichen Vielfalt unseres Landes unter Beweis gestellt", so Bischof Matthew Hassan Kukah von Sokoto, beim Begräbnisses von Michael Nnadi, dem jüngsten (erst 18 Jahre alten) der vier Seminaristen, die am Abend des 8. Januar aus dem Priesterseminar des Guten Hirten von Kakau im Bundesstaat Kaduna im Nordwesten Nigerias von bewaffneten Männern entführt worden waren. Die Leiche des Seminaristen war am 1. Februar aufgefunden worden (vgl. AKREF 03/02/2020).
Bischof Kukah erinnert daran, dass Präsident Muhammadu Buhari im Jahr 2015 auf der Grundlage des Versprechens gewählt wurde, die Sicherheit im Land wiederherzustellen. Dies sei jedoch nicht geschehen, und sogar die Bürger Nordnigerias, aus denen Buhari stammt, protestierten gegen seine Politik. Und „der Norden leidet immer noch unter den schlimmsten Anzeichen für Armut, Unsicherheit, Not und Elend", sagte der Bischof. „Der Sultan von Sokoto und der Emir von Kano sind heute die beiden mächtigsten traditionellen und moralischen Führer im Islam. Keiner der beiden ist zufrieden und sie sagten es laut und deutlich. Traditionelle Führer aus dem Norden, die 2015 glaubten, General Buhari sei gekommen, um den Norden zu erlösen, haben sich jetzt gegen den Präsidenten gewandt", so Bischof Kukah.
Der Bischof verurteilte in diesem Zusammenhang auch die Verfolgung von Christen in Nigeria durch bewaffnete Gruppen, vor allem Boko Haram. „Sollten wir glauben, dass Boko Haram, da sie auch Muslime tötet, keine religiösen Motive hat? Wie sollen wir die Tatsache leugnen, dass die Entführer Muslime von den Ungläubigen trennen und Christen zwingen, sich zu bekehren oder sie töten?", so der Bischof abschließend.
Unterdessen kam es nur wenige Stunden nach dem jüngsten Besuch von Präsident Buhari in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, den Vorort Jiddari an. Buhari, zu einem weiteren Anschlag der Boko Haram.
(L.M.) (Fides 13/2/2020)