18.03.2020

China: Christen in Wuhan intensivieren ihre Aktivitäten

Gemeindeleben blüht inmitten der Not auf / Dringender Gebetsaufruf aus Syrien

(Open Doors) Die Stadt Wuhan steht seit Beginn des Jahres synonym für den Ausbruch der Corona-Pandemie. Inzwischen ist man bemüht, die dort gewonnenen Erkenntnisse für die Überwindung der Krise in anderen Teilen der Welt zu nutzen. Huang Lei ist Pastor in Wuhan und beschreibt, wie seine Kirche in den letzten Wochen ihr Gemeindeleben umgestellt hat. In Syrien machen die Christen sich unterdessen große Sorge, welche Auswirkungen die Ausbreitung des Virus bei ihnen haben könnte.

Online-Treffen und eine Welle des Gebets

„Fast alle [Haus-]Gruppen treffen sich über das Internet: Beten, Bibelstudium, Austausch, Zeugnis, Lobpreis und Anbetung. Unter ihnen sind mehr als 30 Gruppen, die täglich zwei Stunden miteinander beten, anbeten, sich austauschen und Zeugnis ablegen. Das ist viel häufiger als unsere normalen Treffen. Natürlich haben wir jetzt mehr freie Zeit, alle bleiben zu Hause, so dass wir die Möglichkeit dazu haben. […] Wir haben gehört, dass unsere älteren und behinderten Mitglieder dem Herrn dankbar sind und durch diese Möglichkeit der Online-Treffen sehr ermutigt werden. […]

Früher trafen sich die Diakone einmal im Monat, und jetzt haben wir die Häufigkeit verdoppelt. Ich denke, dass es uns einander mehr denn je näherbringt. Wir beten, tauschen Informationen aus und treffen gemeinsam Entscheidungen. Der Virus kann uns nicht aufhalten.

Und noch etwas: Wir treffen uns zweimal pro Woche als geistliche Leiter in Wuhan, hauptsächlich zum Beten und zum Informationsaustausch. Darüber hinaus wollen wir auf diese Weise mit Pastoren in ganz China in Verbindung treten. […] Die Epidemie hat also unser Gemeindeleben nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil. Und wir haben Gebetstreffen für die ganze Kirche. […] Jeden Morgen, von sieben bis neun. Außerdem gibt es ein 24-Stunden-Fasten-und-Gebet und auch ein stündliches Gebet.“

Bevor in Wuhan die Ausgangssperre verhängt wurde, verteilten viele Christen auf den Straßen christliche Literatur zusammen mit kostenlosen Atemschutzmasken und anderen Bedarfsartikeln. Aus vielen anderen Regionen hatten Christen in einer Welle der Solidarität zu diesem Zweck entsprechende Pakete geschickt. Die lokalen Behörden lobten die Gläubigen für ihren Mut und ihre Großzügigkeit.

Syrien: Gesundheitssystem am Boden, viele Alte und Schwache

Aus Syrien sind bislang noch keine Infektionen mit dem Corona-Virus bekannt. Doch die Christen dort bitten dringend um Gebet: Elias*, einer der syrischen Mitarbeiter unserer Partnerorganisation, erklärt, warum Syrien im Moment besonders anfällig ist. „Jahrelang waren viele Syrer nicht in der Lage, gesunde Lebensmittel zu konsumieren. Die Ärzte in Syrien sehen, dass deshalb viel mehr Menschen für die saisonalen Krankheiten anfällig sind. Das macht die Menschen anfälliger für Corona.“

Großer Mangel herrscht auch bei Hygieneartikeln und Zugang zu sauberem Trinkwasser. In den größeren Städten herrscht eine enorme Luftverschmutzung wegen der vielen Generatoren, die Strom erzeugen müssen. Während des Krieges sind viele junge Menschen und Familien aus Syrien in andere Länder geflohen, so dass die Bevölkerung zu einem hohen Prozentsatz aus älteren Menschen besteht. Hinzu kommt, dass ältere Menschen am stärksten gefährdet sind, an der Krankheit zu sterben, und falls sie krank werden sollten, haben sie oft niemanden, der sich um sie kümmert.

Die Gemeinde in Syrien ist zahlenmäßig stark geschwächt, hat jedoch in den letzten Jahren trotz Verfolgung sehr vielen Menschen Hilfe geleistet. Damit dieses starke Zeugnis für Gottes Liebe bestehen bleibt, brauchen die Christen dringend unser Gebet und unsere Unterstützung.

*Name aus Sicherheitsgründen geändert

 

Bitte beten Sie für die Christen in China und Syrien:

  • Danken Sie Jesus für das intensive geistliche Leben und die tätige Liebe, die Christen in beiden Ländern gezeigt haben.
  • Beten Sie, dass der Einsatz der Christen in China auch nach dem Abklingen der Pandemie viele Menschen bewegt.
  • Beten Sie um Bewahrung der syrischen Bevölkerung vor einer Ausbreitung des Virus.
  • Beten Sie, dass Jesus den Christen dort inmitten der vielfältigen Herausforderungen neue Kraft schenkt und ihren Glauben stärkt.