01.01.2011
Vatikan: Papst ruft zu Religionsfreiheit auf
Nach den Terroranschlägen in Ägypten hat Papst Benedikt XVI in seiner traditionellen Neujahrsmesse besseren Schutz für Christen gefordert. Auch rief er zum Frieden auf.
Eindringlich forderte Papst Benedikt XVI. Frieden und Religionsfreiheit in aller Welt. Alle Menschen sollten "den Schrei der vielen Kriegsopfer – Männer, Frauen, Kinder und Alten – anhören, die das schrecklichste Angesicht der Geschichte sind", mahnte das Oberhaupt der katholischen Kirche beim traditionellen Neujahrsgottesdienst im Petersdom. "Die Menschheit kann und darf sich nicht der negativen Kraft des Egoismus und der Gewalt ergeben und sich auch nicht an Konflikte gewöhnen, die Opfer fordern und die Zukunft der Völker aufs Spiel setzen".
Angesichts der Diskriminierungen und der Intoleranz "vor allem Christen gegenüber", forderte der Papst einen konkreten Einsatz der Regierenden der betroffenen Regionen. "Worte reichen nicht aus", sagte Benedikt. Erst in der vergangenen Nacht waren bei einem Bombenanschlag auf eine christliche Kirche in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria Dutzende Menschen getötet oder verletzt worden. Das ägyptische Innenministerium teilte mit, es habe sich "wahrscheinlich" um die Tat eines Selbstmordattentäters gehandelt. Zunächst hatten die Behörden und auch Augenzeugen von einer Autobombe gesprochen. Der Sprengsatz war laut Innenministerium mit Metallteilen gefüllt, um möglichst viele Menschen zu töten.
zeit.de