07.01.2011
Sudan: Bitte um Gebet für Frieden
Vor dem Referendum: KIRCHE IN NOT bittet um Gebet für Frieden im Sudan
Sudan: Bitte um Gebet für Frieden
Vor dem Referendum: KIRCHE IN NOT bittet um Gebet für Frieden im Sudan
Wien/Königstein, 7.12.2011
Ein dauerhafter Frieden ist für die Menschen im Sudan unverzichtbar. Deshalb unterstützt das internationale katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT nachhaltig die Gebetsaktion der katholischen Bischofskonferenz im Sudan. Bereits im Oktober 2010 hatten die sudanesischen Bischöfe zu 101 Tagen des Gebets für Frieden und Versöhnung aufgerufen. Denn am Sonntag, 9. Januar 2011, entscheiden Millionen Menschen im Süden des Landes über Unabhängigkeit oder Verbleib in einem gemeinsamen Staatswesen mit dem Norden. Beobachter fürchten neuerliche Gewalt, zumal der Süden über reiche Ölvorkommen verfügt.
Das Referendum wird seit Monaten mit Spannung erwartet. 2005 war es im so genannten „Umfassenden Friedensvertrag“ zwischen der Regierung in Khartum sowie der Volksbefreiungsbewegung im Süden vereinbart worden. Damit endete zwar ein jahrzehntelanger blutiger Bürgerkrieg, nicht jedoch die Gewalt. In Darfur, im Westen des Landes führte die Zentralregierung weiter Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Auch im Süden kam es immer wieder zu Zusammenstößen mit Regierungssoldaten.
In den vergangenen Monaten sind mehr als 90.000 Südsudanesen aus dem Norden in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt. Die Region ist auf die Heimkehrer jedoch nur notdürftig vorbereitet. Arbeitsplätze sind rar. Es fehlt an Wohnraum und Schulen. Die medizinische Versorgung ist unzureichend. Für eine nachhaltige Entwicklung ist aus Sicht der sudanesischen Bischöfe neben einem friedlichen Miteinander daher vor allem die Vermittlung von Bildung unverzichtbar. Ohne fundiertes Wissen kann ein Gemeinwesen nicht wachsen. Es bedarf einer gut ausgebildeten Elite.
Für KIRCHE IN NOT hat die Förderung von Bildung im Sudan seit Jahren Vorrang. Unterstützt wurden und werden zahlreiche Schul- und Bildungsinitiativen, darunter die Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Katecheten. Gerade die religiöse Erziehung trägt zu einem friedlichen Miteinander bei, da sie nicht zuletzt die Verantwortung des Einzelnen für das Gemeinwohl stärkt. So wird gegenwärtig etwa in Malakal, der größten südsudanesischen Diözese, die die Territorien von drei Bundesstaaten umfasst, von KIRCHE IN NOT die Ausbildung von mehr als 700 Katecheten gefördert. Denn nur mit Hilfe von gut ausgebildeten freiwilligen Helfern kann die katholische Kirche alle Gläubigen erreichen. Knapp ein Drittel der in Malakal ansässigen Bevölkerung von rund drei Millionen sind Katholiken.
Das 1947 gegründete internationale katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT“ setzt sich für Versöhnung und ein friedliches Miteinander ein. Weltweit fördert es Projekte, die der Seelsorge und Bildung dienen: Initiativen der Familien-, Alten- und Jugendseelsorge; die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten; die Herausgabe von kirchlichen Publikationen; die Errichtung oder Renovierung von Kirchen und kirchlichen Bildungseinrichtungen sowie die Finanzierung von Transportmitteln wie Booten, Motor- und Fahrrädern sowie Personenwagen.