18.01.2011
EKD ruft zum Gebet für Verfolgte auf
Im Mittelpunkt des diesjährigen Fürbittetags: Christen in Indien
EKD ruft zum Gebet für Verfolgte auf
Im Mittelpunkt des diesjährigen Fürbittetags: Christen in Indien
(idea) Zur Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen ruft die EKD auch in diesem Jahr am Kirchensonntag Reminiscere (Gedenket/20. März) auf. Aus diesem Anlass hat die EKD am 18. Januar in Hannover ein Materialheft mit Hintergrundinformationen und liturgischen Bausteinen veröffentlicht. Besondere Aufmerksamkeit widmet das Heft der Situation von Christen im indischen Bundesstaat Orissa, die vor allem 2007 und 2008 eine Welle der Gewalt erlebt haben. Nationalistisch gesinnte militante Hindus töteten etwa 120 Personen und vertrieben Christen aus mindestens 315 Dörfern. 252 Kirchen, 4.640 Häuser und 13 Schulen wurden zerstört. Nach Angaben der EKD gilt die Lage immer noch als schwierig. Die zugrunde liegenden Spannungen nährten sich aus vielen Quellen: sprachliche und ethnische Unterschiede, die Fortdauer der offiziell aufgehobenen Kastentrennung, Armut und Ungerechtigkeit, politisches Kalkül bis hin zur Religionszugehörigkeit. Neben Christen litten auch Angehörige anderer religiöser Minderheiten wie Muslime oder Buddhisten unter den Repressionen nationalistischer Hindus.
Von Verfolgten Gottvertrauen lernen
Die Zahl verfolgter und bedrängter Christen weltweit wird auf mindestens 100 Millionen geschätzt. In einem Grußwort zum Gedenken an die Verfolgten schreibt der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf): „Vertrauen und Hoffnung können wir von unseren Geschwistern in aller Welt lernen, die aufgrund ihres Glaubens bedrängt und verfolgt werden – ganz gleich ob von staatlicher Seite oder durch terroristische Kräfte.“ An immer mehr und viel zu vielen Orten müssten Christen um ihr Leben fürchten. Groß sei die Bandbreite der Bedrängnis: Mancherorts werde schon der Gottesdienstbesuch zu einem lebensgefährlichen Abenteuer, während anderswo rechtliche Schikanen etwa durch Behörden das Leben schwer machten. Die EKD-Materialhilfe kann aus dem Internet heruntergeladen werden unter www.ekd.de/fuerbitte. Reminiscere ist nicht der einzige Tag, an dem verfolgter Christen gedacht wird. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg und die römisch-katholische Kirche rufen dazu am Stephanustag (26. Dezember) auf. Die Deutsche Evangelische Allianz begeht den Gebetstag für Verfolgte am zweiten Sonntag im November, einem Termin der Weltweiten Evangelischen Allianz, der in über 100 Ländern gilt.