22.08.2012
Sri Lanka: Christen beklagen Intoleranz von Buddhisten
Vorwurf: Mönche beteiligen sich an Gewalt gegen Minderheiten
Sri Lanka: Christen beklagen Intoleranz von Buddhisten
Vorwurf: Mönche beteiligen sich an Gewalt gegen Minderheiten
Colombo (idea) – In Sri Lanka klagen Christen über eine wachsende Intoleranz der buddhistischen Mehrheit. Sie erhielten keine Hilfe von Behörden und der Polizei, berichtete der Direktor der Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, Pastor Godfrey Yogarajah (Colombo/Sri Lanka), der ökumenischen Nachrichtenagentur ENI (Genf). Eine Aufstellung der nationalen Evangelischen Allianz enthalte zahlreiche Vorfälle. So seien am 9. August ein Pastor der „Versammlung Gottes“, Lasantha Jayalath, und seine Frau von einem buddhistischen Mob zusammengeschlagen worden, als sie vom Besuch eines Gemeindemitglieds in ihr Haus zurückkehrten. Buddhistische Mönche hätten zugesehen, ohne einzugreifen. Bedroht würden auch Mitglieder anderer Kirchen, etwa der Evangelisch-methodistischen Kirche. Laut Yogarajah richtet sich die Gewalt nicht nur gegen Christen, sondern auch gegen Muslime, Hindus und andere religiöse Minderheiten. Unter Führung eines älteren Mönchs hätten gewaltbereite Buddhisten ein hinduistisches Heiligtum überfallen, eine Statue gestohlen und in einer buddhistischen Pagode aufgestellt. Die Polizei habe weder eingegriffen noch später eine Anzeige angenommen. Von den über 20 Millionen Einwohnern des Landes sind rund 70 Prozent Buddhisten, 14 Prozent Hindus, 8 Prozent Muslime und 8 Prozent Christen, überwiegend Katholiken. Die Evangelische Allianz repräsentiert mehr als 200.000 Evangelikale.