28.08.2012

Iran: Behnam Iranis Gesundheit - Anlass zur Sorge

AKREF berichtete mehrfach über den iranischen Pastor Behnam Irani. Nun lesen wir, dass es ihm schlecht geht, seine Gesundheit lässt zu Wünschen übrig.

Dazu nimmt Firouz Khandjani von der “Church of Iran” – Hauskirchenbewegung Stellung. Er liess verlautbaren, dass die Behörden dem an einer Infektion leidenden Pastor nicht erlauben, sich zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus zu begeben. Kein Wunder, denn Khandjani liess durchklingen, dass die dauerhaften Misshandlungen, denen Behnam Irani im “Ghezel Hesar”-Gefängnis in Karaj ausgesetzt ist, zu seinem Zustand maßgeblich beigetragen haben sollen. Eine zunächst in Aussicht gestellte Behandlung sei jedoch bislang nicht erfolgt (Datum: 26. August 2012).

Behnam Irani sitzt seit 2011 eine Haftstrafe ab, die zunächst nur ein Jahr dauern sollte, jedoch aufgrund älterer, konstruierter Vorwürfe von “Akten gegen die nationale Sicherheit” um fünf Jahre verlängert wurde. Firouz Khandjani warnt davor, dass nach den Erfahrungen, die die Kirchen des Iran in den letzten Jahren gemacht haben, in der Behandlung Pastor Behnams eine indirekte Todesdrohung liegt. “Ein Todesurteil gegen ihn ist möglich.” will Khandjani wissen. Der Gerichtshof, der das Hafturteil ausstellte und mindestens einer der daran beteiligten Richter hätten die verräterische Vokabel “Apostat” mit Bezug auf Irani benutzt, was einer unausgesprochenen Drohung gleichkäme, so Khandjani.

“Apostaten” sind Menschen, die den Islam hinter sich gelassen haben und dann entweder keiner oder einer anderen Religion folgen. Nach gängiger Rechtspraxis der maßgeblichen Schulen sowohl des sunnitischen wie des schiitischen Islam kann für “Apostasie” die Todesstrafe verhängt werden. Eine Tatsache, die den Islam von allen anderen, großen Religionen unterscheidet, die üblicherweise nur einen Austritt ihrer Mitglieder Bedauern und für sie beten lassen. Sekten sind von dieser Betrachtung natürlich ausgenommen. “Apostaten” verlieren zumeist sofort nach dem Bekenntnis, dass sie dem Islam nicht mehr folgen, den Kontakt zu ihren Familien, die sie fast immer verstoßen oder gar zu töten versuchen. (Beispiele siehe: Sabatina James, Mark A. Gabriel u. a.) Ihre sämtlichen, sozialen Kontakte zu Muslimen aus Familie, Freundeskreis und Arbeitsumwelt brechen ab und letztlich bleibt “Apostaten” nur die Gemeinschaft der Christen, die Kirchengemeinden, um menschlichen Kontakt, Zuneigung und Nähe zu erfahren.

Firouz Khandjani sagt nun aus, dass es bereits Anfragen der Justizbehörden des Iran an christliche Leiter gegeben habe, gegen Pastor Behnam Irani auszusagen in einem möglichen Fall der Anklage wegen “Apostasie”. Bedauerlicherweise seien gerüchteweise sogar einige von ihnen dazu bereit, so Khandjani. Einige “wahre Leiter” seien jedoch lieber untergetaucht, als sich den permanenten Nachstellungen zur Erzwingung des Verrats am Glaubensbruder Irani, weiterhin auszusetzen. Der Fall von Youcef Nadarkhani diene hier als “Handlungsmuster” für die Behörden der “Islamischen Republik Iran.

Quelle: Berliner Hauskreis und bosnewslife.com