28.06.2012

Syrien: Weltkirchenrat an UN: Mehr für Befriedung tun

Generalsekretär Tveit: Staatengemeinschaft soll nicht nur mit Stellungnahmen reagieren

Syrien: Weltkirchenrat an UN: Mehr für Befriedung tun

Generalsekretär Tveit: Staatengemeinschaft soll nicht nur mit Stellungnahmen reagieren

Genf (idea) – Die Vereinten Nationen sollten mehr tun, um die Lage in Syrien zu befrieden. Das hat der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) , Olav Fykse Tveit (Genf), in einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, gefordert. In dem Land, in dem aus dem Christenverfolger Saulus der Völkerapostel Paulus wurde, kämpfen seit 16 Monaten überwiegend muslimische Aufständische gegen das seit 1963 herrschende Regime. Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad gehen trotz internationaler Proteste und der Anwesenheit von UN-Beobachtern ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung gegen die Oppositionellen vor. Nur ein multilateral verhandelter Friedensprozess könne weiteres Blutvergießen in Syrien verhindern, schreibt Tveit. Man sei tief besorgt über die unerträgliche Gewalt und die sich ständig verschlechternde Situation für die Menschen in dem Land. Dem Tod tausender Zivilisten dürfe man nicht länger nur mit Stellungnahmen und uneinheitlichen Standpunkten der internationalen Staatengemeinschaft begegnen, so der Theologe. „Wir sind der festen Überzeugung, dass die Vereinten Nationen nach wie vor eine Hauptrolle dabei spielen müssen, Frieden zu schaffen“, heißt es weiter in dem Brief. Dem ÖRK gehören 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen in mehr als 110 Ländern an. Von den 21 Millionen Einwohnern Syriens sind 90 Prozent Muslime und 6,3 Prozent Christen; davon sind jeweils drei Prozent Katholiken und Orthodoxe plus kleine Gruppen von Protestanten. Die übrige Bevölkerung besteht aus Nichtreligiösen oder Anhängern anderer Religionen.