30.06.2012
Indien: Christliches Dorf verwüstet
Aus Indien wird bekannt, dass am Samstag, den 23. Juni 2012, das Dorf Vanagin Menavar im Nagapattinam-Distrikt des Bundesstaates Tamil Nadu durch Hindu-Extremisten verwüstet wurde. Dieser Ort wird vor allem von Christen bewohnt. Wie begann diese jüngste Untat ? Am 21. Juni 2012 drang ein von den radikalhinduistisch-nationalistischen Bewegungen Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) und Bharathia Janatha Party (BJP) angeheizter Mob das Dorf und rief die Hindu-Minderheitsbevölkerung dazu auf, die Christen zu boykottieren, ihnen den Zugang zu Gottesdiensten zu erschweren etc.
Nachdem lokale Autoritäten sich für ein “Versöhnungs”-Treffen zwischen Christen und militanten Hindus eingesetzt hatten, bei dem aber erwartungsgemäß keine Ergebnisse erzielt wurden, begannen die aufgeputschten Hindus am Abend des 23. Juni 2012 damit, die Hütten der Christen mit Schwerten und Knüppeln anzugreifen, später wurden diese Unterkünfte dann auch angezündet und geplündert. Der Großteil der christlichen Bevölkerung floh unterdessen in die umliegenden Wälder. Die wenigen im Orte verbliebenen Gläubigen riefen die nächstgelegene Polizeiwache an, bekamen von dort aus aber, ebenfalls erwartungsgemäß, keine Unterstützung, so dass sie die nächsthöhere Ebene informieren mussten, die Polizeiverwaltung des Nagapattinam-Distrikts.
Ergebnis dieses jüngsten Pogroms waren 1 toter Christ und 15 verletzte. Die Polizeibehörde von Nagapattinam nahm daraufhin zwar die Anzeige der Christen entgegen, weigerte sich aber, eine Ermittlung einzuleiten, weshalb bis heute gar nichts in diesem Fall passiert ist und wohl auch nicht passieren wird. Als die Meldung vom Tod des Christen Mahalingam, der unter ungeklärten Umständen im Hospital verstarb, bekannt wurde, haben sich auch die letzten Christen von Vanagin Menavar in die Wälder geschlagen und kampieren seitdem einige Kilometer vom Dorf entfernt.
Indien wird immer mehr zu einem “heissen Pflaster” für Gläubige. Zumindest in einigen Bundesstaaten des Landes und vor allem in ländlichen Regionen. Dort haben fanatische Hindus zumeist die öffentliche Meinung, die Polizei und Behörden in der Hand, so dass dort von der einfachen Diskriminierung im Alltag bereits massiv zur Vertreibung und Verfolgung übergegangen wird.
Quelle: “christian persecution update” vom 27. Juni 2012 und Berliner Gebetskreis