02.10.2012
Ägypten: Flugblätter rufen zur Ermordung von Christen auf
Beten wir für die geplagte Nation Ägypten, wo der islamistische Präsident Mohammed Morsi seine Autorität zunehmend rücksichtslos durchzusetzt. Die Islamisten des Landes, die unter dem vorherigen Regime an der kurzen Leine gehalten wurden, scheinen durch seine Wahl ermutigt worden zu sein. Dschihadistische Gruppierungen riefen mit Flugblättern zur Ermordung von Christen auf und boten all diejenigen, die mithelfen würden „Allahs Recht gegen seine Feinde“ durchzusetzen, eine Entlohnung an. Angaben zufolge wurde ein christlicher Ladenbesitzer, Refaat Eskander, nur Stunden nach der Verteilung der Flugblätter ermordet. Es liegen auch Berichte vor, denen zufolge Christen zusammengeschlagen und deren Häuser und Geschäfte geplündert und abgebrannt wurden. Beten wir für Refaats Familie in ihrer Trauer und für alle anderen Christen, die unter den Übergriffen der Islamisten leiden. Bitten wir den Herrn, dass Er sein Volk in Ägypten vor dieser brutalen Kampagne beschützt.
Seit seinem Amtsantritt geht Präsident Morsi extrem hart gegen seine Gegner vor. Auf mehreren arabischen Internetseiten wurde Anfang Monat berichtet, dass Gegner der Muslimbrüder nackt an Bäume genagelt wurden. Zwei der Opfer starben und Dutzende wurden verletzt. Auch Medienorgane, die Morsi und/oder den Muslimbrüdern kritisch gegenüber stehen, wurden angegriffen, zensiert oder geschlossen. Die Muslimbrüder haben für die größten staatlichen Zeitschriften Dutzende von neuen Redaktoren eingestellt. Morsi hat am 12. August die beiden höchsten Generäle des Militärs entlassen und eine militärischen Erlassung vom letzten Juni, die die Vollmachten des Präsidenten eingeschränkt hatten, aufgehoben und so offiziell die exekutive und legislative Herrschaft des Landes übernommen. Morsi versprach, dass er eine Mehrparteienregierung einführen werde und sprach sogar davon, einen christlichen Vizepräsidenten ins Amt zu berufen. Doch die Einschwörung seines neuen Kabinetts Anfang August zeigte, dass es sich bei diesen Aussagen bis jetzt bloß um leere Versprechen handelt.
Christen und säkular orientiere Ägypter sind besorgt über ihre Zukunft in diesem zunehmend islamisierten Land und es wird mehr und mehr klar, dass Morsi nicht getraut werden kann. Beten wir, dass Gott in den politischen Prozess eingreift und dass die Rechte und Freiheiten der Christen und der anderen Minderheiten gewahrt werden.
Quelle: Barnabasfund