03.10.2012
China: Eingriff staatlicher Behörden in die Theologie
Gemeinsame Kampagne gestartet
[XH] Der Chinesische Christenrat (CCC) und das Nationalkomitee der Patriotischen Drei Selbst Bewegung haben am 25. September eine gemeinsame Kampagne gestartet für einen theologischen Austausch, um das theologische Denken zu fördern. Diese Aktion soll bis zum Jahr 2017 andauern und habe das Ziel, "den Geist der Zeiten mit positivem und korrektem theologischen Denken zu fördern." Es sollen Sitten und Doktrinen der Bibel herausgearbeitet werden, damit die Gläubigen einen besseren Beitrag leisten können zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur sozialen Harmonie und zum kulturellen Niveau des Landes. Das Christsein solle im Einklang sein mit der sozialistischen Gesellschaft des Landes und die Kampagne soll konkrete Anstrengungen unternehmen, um die Fähigkeit chinesischer Christen hinsichtlich Politik, Glauben, Gesetz und Gesellschaft zu verbessern.
Es mag zwar sein, dass die englische Übersetzung dieser Vereinbarung in der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua die Absicht der Kampagne reichlich verzerrt wiedergegeben hat, weil diese Journalisten theologische Materie sprachlich wohl nur sehr unzureichend beherrschen. Es besteht jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich hinter dieser Vereinbarung ein erneuter drastischer Eingriff der staatlichen Behörden in die Theologie der offiziellen protestantischen Kirche Chinas verbirgt.
Quelle: China – Informationen 2012 - 10