03.10.2012
Deutschland: Sorge um Christen in Syrien wächst
Berlin (idea) – Das Schicksal der Christen in Syrien bereitet dem Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder, zunehmend Sorge. „Wir appellieren an die Bürgerkriegsparteien, Übergriffe auf die christliche Minderheit zu unterlassen oder einzustellen“, erklärte er am 27. September, nachdem er Informationen über die Lage vom Vorstand der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland und der Föderation der Aramäer in Deutschland erhalten hatte. Danach geraten die rund zwei Millionen Christen immer stärker zwischen die Bürgerkriegsfronten. Noch sei nicht absehbar, ob die Übergriffe auf diese Minderheit, die sich in der immer stärker religiös aufgeladenen Auseinandersetzung neutral zu verhalten versuche, bereits systematische Züge annähmen. Zunehmend lägen Berichte über gezielte Angriffe auf Christen und christliche Einrichtungen vor. Viele Christen versuchten, mit Hilfe von Schlepperbanden ins Ausland zu kommen. Kauder erinnert in einer Pressemitteilung an Christen im Irak, die ihr Land in der Mehrzahl verlassen haben: „Dieser Exodus darf sich in Syrien nicht wiederholen. Europa muss seine Verantwortung für die orientalische Christenheit stärker wahrnehmen.“ Ursprünglich wollte sich Kauder vom syrisch-orthodoxen Erzbischof von Aleppo, Mor Gregorius Yohanna Ibrahim, unterrichten lassen. Dieser konnte aber Aleppo nicht mehr verlassen und berichtete telefonisch über Kämpfe und Detonationen. Von den 21 Millionen Einwohnern Syriens sind 90 Prozent Muslime.
Quelle: www.idea.de / 27.09.2012