01.09.2012

Deutschland: Kundgebungen in Berlin und Hamburg

„Stoppt Christenverfolgung im Iran!“

Deutschland: Kundgebungen in Berlin und Hamburg

„Stoppt Christenverfolgung im Iran!“

Für die Freilassung des vom Tode bedrohten iranischen Pastors Youcef Nadarkhani sind am 31. August mehrere hundert Menschen vor die Botschaft Irans in Berlin und das Generalkonsulat in Hamburg gezogen. Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie „Stoppt Christenverfolgung im Iran!“ und warfen Unterschriftenlisten in die Briefkästen der Vertretungen der Islamischen Republik ein.

Hamburg/Berlin (idea) – Für die Freilassung des vom Tode bedrohten iranischen Pastors Youcef Nadarkhani sind am 31. August mehrere hundert Menschen vor die Botschaft Irans in Berlin und das Generalkonsulat in Hamburg gezogen. Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie „Stoppt Christenverfolgung im Iran!“ und warfen Unterschriftenlisten in die Briefkästen der Vertretungen der Islamischen Republik ein. Der Protestmarsch in Hamburg, an dem sich etwa 200 Personen beteiligten, wurde auch von der dortigen Evangelischen Allianz unterstützt. Insgesamt hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) über 64.000 Unterschriften für Nadarkhani gesammelt, der zuletzt eine etwa 400 Mitglieder zählende Untergrundgemeinde leitete. Der 35 Jahre alte frühere Muslim nahm als 19-Jähriger den christlichen Glauben an. Er ist wegen „Abfalls vom Islam“ und „Verbreitung nicht-islamischer Lehren“ vor drei Jahren zum Tode verurteilt worden und sitzt im Gefängnis von Rascht ein. Laut IGFM wurde das Urteil wegen des starken internationalen politischen Drucks noch nicht vollstreckt. Eine neue Gerichtsverhandlung sei für den 8. September anberaumt. Dort solle Nadarkhani wegen angeblich staatsfeindlicher Propaganda der Prozess gemacht werden. Auch dafür könne die Todesstrafe verhängt werden. Die Gefahr einer Hinrichtung sei also nicht gebannt. Seit einem Jahr veranstaltet die IGFM in Hamburg fast an jedem Sonnabend Mahnwachen für Nadarkhani.

Spitzen aus Kirche und Politik setzen sich für Nadarkhani ein

Für dessen Freilassung setzten sich führende deutsche Politiker und Kirchenrepräsentanten ein, darunter laut IGFM Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Außenminister Guido Westerwelle (FDP), der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), die katholische Deutsche Bischofskonferenz, der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), und mehrere evangelische Kirchenleiter sowie die Deutsche Evangelische Allianz. Der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel, forderte in einem schriftlichen Grußwort zu den jüngsten Demonstrationen die sofortige Freilassung Nadarkhanis. Der Iran missachte mit dem „unrechtmäßigen Urteil“ gegen den Pastor abermals in eklatanter Weise die Menschenrechte. Von den 74,2 Millionen Einwohnern Irans sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen