12.09.2012
Myanmar: 13 Kreuze zerstört
Christliche Schüler müssen Kopfhaar scheren
Buddhisten wollen Christen zum Übertritt zwingen
Rangun (idea) – In Myanmar (Birma) sind Christen weiterhin schwerer staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Opfer sind vor allem Angehörige von Minderheitsvölkern wie der Chin und Karen, unter denen es eine große Zahl von Christen gibt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation der Chin (CHRO) sind mindestens 13 große Kreuze zerstört worden. Christliche Jugendliche, die Militärschulen besuchen, sollten mit Zwangsmaßnahmen dazu gebracht werden, sich dem Buddhismus anzuschließen. Sie würden geschlagen, wenn sie sich weigerten, buddhistische Texte aufzusagen und gezwungen, ihr Kopfhaar zu scheren. Auch würden Christen als Zwangsarbeiter missbraucht. Das Militärregime betrachte den Buddhismus als Staatsreligion. Der CHRO-Bericht wurde auch bei einer Begegnung mit britischen Unterhaus-Abgeordneten in London vorgestellt. Die Chin sind eine etwa 500.000 Angehörige zählende Volksgruppe im westlichen Bergland des südostasiatischen Landes. Durch die frühere Missionstätigkeit von US-Amerikanern sind seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zu 90 Prozent von ihnen Christen geworden, die meisten Baptisten. Ferner leben rund sieben Millionen Karen an der Grenze zu Thailand. Mindestens 40 Prozent von ihnen sind Christen. Viele Christen gibt es auch unter den Volksgruppen der Kachin und Karenni. Insgesamt gehört rund ein Drittel der 54 Millionen Einwohner Birmas Minderheitenvölkern an. Weil sie nach Autonomie streben, wurden sie von der Zentralregierung bekämpft. Birma wurde seit einem Putsch im Jahr 1962 von Militärs beherrscht; 1989 gaben sie dem Land gegen die Proteste der Birmanen den Namen Myanmar. Am 7. November 2010 fanden die ersten Wahlen seit 1990 statt; am 4. Februar 2011 wurde der vorherige Premierminister, General Thein Sein, zum Staatspräsidenten ernannt. Der Weltweiten Evangelischen Allianz zufolge sind rund 70 Prozent der Bevölkerung Buddhisten, 8,7 Prozent Christen und 3,6 Prozent Muslime.