24.09.2012

Kuba: 58 "Damen in Weiß" verhaftet, geschlagen und entführt

Friedliche Bürgerinnen erleben massives Eingreifen in Religionsfreiheit

Kuba: 58 "Damen in Weiß" verhaftet, geschlagen und entführt

Friedliche Bürgerinnen erleben massives Eingreifen in Religionsfreiheit

58 Mitglieder der Bürgerrechtsbewegung "Damas de Blanco" ("Damen in Weiß") wurden am vergangenen Wochenende in ganz Kuba verhaftet, geschlagen und entführt, "von vielen wissen wir immer noch nicht, wo sie sind", erklärte die Sprecherin der Bewegung Berta Soler gestern Abend. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, sind dutzende Mitglieder der "Damen in Weiß" noch immer in Haft. Diese Repressionen sollen die Frauen davon abhalten, nach Havanna zu reisen, um an den mehrtägigen Feierlichkeiten der katholischen Schutzpatronin aller Gefangenen teilzunehmen.

Schon am Freitag gedachten die Frauen in einer Messe speziell der verstorbenen Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtlern Kubas, berichtet Berta Soler. Trotz zahlreicher Behinderungen und Einschüchterungsversuche nahmen 30 "Damen in Weiß" an einer Messe im Miramar, einem Stadtteil Havannas, teil. "Trotz dieser Repressalien sind wir hier und kämpfen für die Freiheit aller politischen Gefangenen. Wir beweisen der Regierung, dass wir stärker sind als sie", so Berta Soler.

IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin kritisierte das Vorgehen der kubanischen Regierung als unverhältnismäßige Maßnahme und massiven Eingriff in die Religionsfreiheit. "Vor allem seit dem Besuch von Papst Benedikt XVI. im vergangenen März werden Mitglieder der "Damen in Weiß" gezielt davon abgehalten, an Messen teilzunehmen und ihren Glauben auszuüben", so Lessenthin.

Quelle: www.igfm.de / 24.09.2012