15.09.2015
Syrien/Großbritannien: Die Not der Christen
Erzbischof warnt Cameron wegen der syrischen Flüchtlinge
Syrien/Großbritannien: Die Not der Christen
Erzbischof warnt Cameron wegen der syrischen Flüchtlinge
AKREF : Hier ein Artikel über den Einsatz von Erzbischof Justin Welby für die Christen in Syrien, die leider in manchen, auch kirchlichen Hilfsmaßnahmen, leicht zwischen alle Stühle geraten. Auch wird im Artikel darauf hingewiesen, dass der frühere Ezbischof, George Carey, dieses Thema bereits angesprochen hat.
Für Sie übersetzt von AKREF:
Der Erzbischof der anglikanischen Kirche, Justin Welby, hat David Cameron in einem Privatgespräch darauf aufmerksam gemacht, dass die Not der Christen unter den syrischen Flüchtlingen übersehen wird, was zunehmend Grund zur Sorge ist.
(von Robert Mendick, Chef-Reporter)
Der Erzbischof von Canterbury hat David Cameron gewarnt, dass seine Regierung die verfolgten syrischen Christen diskriminiert.
Es wurde verlautet, dass Erzbischof Welby sich vergangene Woche mit dem Premierminister getroffen hat, weil Sorge besteht, dass die Christen aus Syrien von den 20.000 Flüchtlingen, die in den nächsten fünf Jahren in Großbritannien aufgenommen werden sollen, weitgehend ausgeschlossen werden.
Wie aus informierten Quellen berichtet wurde, hat Erzbischof Welby bei einem privaten Treffen mit David Cameron die Sorge zur Sprache gebracht, dass syrischen Christen keine Gelegenheit gegeben wird, nach Großbritannien zu kommen.
Im Einklang mit der EU-Politik hat sich die Regierung verpflichtet Flüchtlinge aus den UN-Lagern in Syrien und den Nachbarländern aufzunehmen. Es darf keine religiöse Gruppe vorgezogen werden.
Der Erzbischof brachte die Sorge zum Ausdruck, dass Christen aus Angst vor Verfolgung durch extreme islamistische Gruppen, die innerhalb solcher Lager aktiv sind, die Lager vermieden haben.
Am vergangenen Montag hat Erzbischof Welby anlässlich einer Rede vor dem Oberhaus gesagt: „Innerhalb der Lager besteht ein hohes Maß an Einschüchterung und Radikalisierung. Vielen Christen, die fliehen mussten, ist es unmöglich, sich in einem Lager aufzuhalten.“
Er fügte hinzu: „Was tut die Regierung, um denjenigen zu helfen, die sich nicht in den Lagern aufhalten?“.
Anschließend besprach er die Angelegenheit in einem privaten Treffen mit David Cameron. Aus informierter Quelle heißt es: „Justin Welby sprach mit David Cameron darüber und äußerte seine Besorgnis.“
Schon Lord Carey, der Vorgänger des Erzbischofs, hatte in einem Artikel in der Tageszeitung „The Telegraph“ seine Besorgnis über die Not der Christen zur Sprache gebracht. (siehe auch folgende Webseite: Lord Carey, who wrote in the Telegraph of his concern over the plight of Christians. )
Lord Carey schrieb: „Diejenigen unter uns, die Mitleid mit den syrischen Opfern haben, sind seit Monaten frustriert, weil die christliche Gemeinschaft wieder einmal ganz unten auf der Liste steht.“
„Durch David Camerons Politik werden ausgerechnet die christlichen Gemeinschaften diskriminiert, die durch die unmenschlichen Schlächter des sogenannten Islamischen Staates zu Opfern gemacht werden.
„Christen sind in den UN-Lagern nicht zu finden, denn sie wurden von den Islamisten angegriffen, zur Zielscheibe gemacht und weggetrieben. Sie suchen Zuflucht in Privathäusern, Kirchengebäuden und bei Nachbarn und Verwandten.“
Eine Koalition religiöser Gruppen aus 14 verschiedenen Organisationen hat eine Erklärung herausgegeben, in der die USA und Großbritannien angeklagt werden, weil sie die Not der Christen und anderer ethnischer Minderheiten ignorieren, indem sie es effektiv versäumen, zu deren Gunsten positiv zu diskriminieren.
Die Gruppe unterstützt Versuche, Christen aus Syrien durch die „Operation Safe Havens“ zu evakuieren. Dieser Operation, die von der christlichen Wohlfahrtsorganisation „Barnabas Fund“ geleitet wird, ist es gelungen, bisher 42 christliche Familien aus Damaskus über Beirut nach Polen zu schmuggeln.
Die Gruppen verlangen von den westlichen Regierungen mehr Hilfe, um in den kommenden Wochen und Monaten mehr Christen aus Syrien auszufliegen.
Die Koalition Religiöser Gruppen sagt: „Viele Regierungen, einschließlich der USA und Großbritannien, haben sich unwillig erwiesen dafür zu sorgen, dass gefährdete religiöse Minderheiten evakuiert werden, obwohl Privatpersonen, Wohlfahrtsorganisation und Kirchen angeboten haben, die Kosten für die Umsiedelung zu übernehmen.
„Die Pläne der Regierungen, Großbritannien eingeschlossen, um die Flüchtlinge aus syrischen UN-Lagern aufzunehmen, werden das Problem nicht lösen, da Christen und andere Minderheiten es nicht wagen, in den UN-Lagern zu leben.“
Godfrey Yogarajah, der Direktor der Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, die die Koalition religiöser Glaubensgruppen mit unterzeichnet hat, sagte: „Religiöse Minderheiten, einschließlich Christen, sitzen zwischen sämtlichen Stühlen. Dort, wo sie sind, ist ihr Leben ganz direkt in Gefahr. Die Flüchtlingslager können nicht als Zufluchtsort angesehen werden.“
Ein Sprecher von Erzbischof Welby bestätigte das Treffen mit David Cameron, weigerte sich jedoch, Einzelheiten über ein privates Treffen bekannt zu geben.
Quelle: Der Telegraph und Barnabas Fund