01.12.2016

Sudan: Gefangene des Monats Dezember

Christen im Sudan vor Gericht: Ihnen droht die Todesstrafe Drei Sudanesen und ein Tscheche sind „Gefangene des Monats Dezember“

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangene des Monats Dezember“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea vier im Sudan inhaftierte Christen benannt. Die beiden Werke rufen dazu auf, sich für die Betroffenen einzusetzen und für sie zu beten. Es handelt sich um die sudanesischen Pastoren Hassan Abdelrahim Kodi und KuwaShemaal, den vom Islam zum Christentum übergetretenen Menschenrechtler Abdelmoneim Abdelmoula sowie den tschechischen Missionar und Filmemacher Petr Jasek. Er hatte versucht, einen Film über die Christenverfolgung im Sudan zu drehen. Die vier Inhaftierten müssen sich derzeit vor Gericht verantworten. Ihnen wird unter anderem Spionage, die Verbreitung falscher Nachrichten und Diffamierung des Staates vorgeworfen. Die Beschuldigten hatten sich für einen vom Islam zum Christentum konvertierten Sudanesen – Ali Omer – eingesetzt. Auf ihn wurde wegen des Übertritts 2013 ein Brandanschlag verübt, bei dem er schwere Verletzungen erlitt. Omer ist deshalb dauerhaft behandlungsbedürftig. Gegen die Angeklagten könnte die Todesstrafe verhängt werden. Menschenrechtlern zufolge sind die Vorwürfe gegen die Beschuldigten konstruiert, um die christliche Minderheit zu kriminalisieren. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den sudanesischen Staatspräsidenten Umar Hassan Ahmad al-Bashir die Freilassung der Christen zu fordern. Der Sudan hatte vor 30 Jahren den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert. Damit hat sich das nordostafrikanische Land verpflichtet, unter anderem das Recht auf Religionsfreiheit zu achten. 97 Prozent der rund 35 Millionen Einwohner des Sudans sind Muslime. Der Anteil der Christen liegt bei 1,5 Prozent.

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