08.08.2018
Deutschland: „Fliegendes Spaghettimonster“ als Kirche?
Templin: Stadt führte „Fliegendes Spaghettimonster“ als Kirche auf - Nach Beschwerden wurde der Satire-Verein aus der Rubrik entfernt
Templin (idea) – Der Satire-Verein „Kirche des fliegenden Spaghettimonsters“ ist auf dem offiziellen Internetauftritt der Stadt Templin als Kirche aufgeführt worden. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtet, fand sich der Verein seit 27. Juli neben evangelisch-freikirchlicher (baptistischer), römisch-katholischer und evangelischer Gemeinde unter der Rubrik „Kirchen“. Nach Beschwerden aus der Bürgerschaft ist die Gemeinschaft mittlerweile stattdessen unter der Rubrik „Kulturvereine“ zu finden. Hintergrund ist laut dem Geschäftsführer der verantwortlichen Tourismus-Marketing-Marketing GmbH ein noch ausstehendes Gerichtsurteil. Der Verein ist bislang nicht als Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft anerkannt. Dagegen klagt der Vorsitzende Rüdiger Weida aktuell vor dem Bundesverfassungsgericht. Solange die Entscheidung aussteht sei die Platzierung unter ‚Kirchen’ jedoch parteilich, so der rbb zu den Beschwerden. Weida selbst gibt auf seinem Internetauftritt hingegen an, die Tourismus und Marketing GmbH hätte „den Werbeeffekt unseres Vereins für Templin längst erkannt und war selbst der Meinung, der müsste maximal genutzt werden“. Die sogenannte „Kirche des fliegenden Spagetthimonsters“ hat ihren Ursprung in den USA. Sie entstand als Reaktion auf den Kreationismus, der davon ausgeht, dass Gott die Welt in sechs Tagen geschaffen hat. Die Anhänger der „Kirche“, die „Pastafari“, verehren eine Pseudo-Gottheit, die aussieht wie eine große Portion Nudeln mit Fleischbällchen. Sie feiern ihre Nudelmessen mit Pasta und Bier anstatt mit Brot und Wein wie beim christlichen Abendmahl. Zudem beten sie ein „Monsterunser“. Ziel der satirischen Religionskritiker ist es nach eigenen Angaben, wissenschaftliche Weltanschauungen zu fördern.