19.08.2018

Italien: Evangelische Allianz richtet Hilfsfonds ein

Über 3.000 Gäste bei der Trauerfeier für die 42 Todesopfer der Brücken-Katastrophe

Genua (idea) – Die Evangelische Allianz in Italien hat einen Hilfsfonds für Betroffene der Brücken-Katastrophe in Genua eingerichtet und zu Spenden aufgerufen. Die Einnahmen sollen über örtliche Gemeinden an die Angehörigen der Opfer weitergeleitet werden. Die 40 Meter hohe Morandi-Brücke war am 14. August auf einer Länge von rund 200 Metern eingestürzt. Dabei kamen 42 Menschen ums Leben, darunter die Schwester eines pfingstkirchlichen Pastors, Stella Boccia (24), und ihr peruanischer Verlobter, Carlos Jesus Erasto Trujillo (27). In einer Erklärung der Evangelischen Allianz heißt es: „Wir beten für die Stadt Genua, für ihre Bewohner, Familien, ihre Wirtschaft und ihre politischen Autoritäten in dieser Zeit der Trauer und der Untersuchungen der Gründe für den Unfall. Wir beten, dass die Stadt bald wieder zum ‚normalen‘ Leben zurückkehren kann.“ An der zentralen Trauerfeier für die Opfer nahmen am 18. August rund 3.000 Gäste in einer Messehalle von Genua teil, darunter Präsident Sergio Matarella und Ministerpräsident Giuseppe Conte. Nach dem katholischen Gottesdienst sprach auch die islamische Gemeinde ein Gebet, weil zwei der Toten Muslime sind. Zahlreiche Angehörige der Opfer blieben der Feier fern, weil sie dem Staat Versagen vorwerfen. Der Kardinal von Genua, Angelo Bagnasco, rief die Bürger zum Zusammenhalt auf. Der Einsturz der Brücke habe Genua „mitten ins Herz getroffen“. Zugleich würdigte er die internationale Anteilnahme: „Auf Genua schaut derzeit die ganze Welt, in einer großen Umarmung aus Emotionen, Zuneigung und Erwartung.“