25.02.2018

Deutschland: „Multikulturelle Beliebigkeit“ nimmt zu

Kulturstaatsministerin: Die Rückbindung an das Christentum wird vernachlässigt

Deutschland: „Multikulturelle Beliebigkeit“ nimmt zu

Kulturstaatsministerin: Die Rückbindung an das Christentum wird vernachlässigt

Hamburg (idea) – In Deutschland wird die Bindung an die eigene Religion bei vielen Menschen schwächer und löst sich stattdessen in „multikulturelle Beliebigkeit“ auf. Das beobachtet die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters (CDU). Sie sprach bei der Tagung „Die Zukunft der Religion“ (23.–24. Februar) in Hamburg. Sie wird mit 800 Teilnehmern von der Zeit-Stiftung (Hamburg) veranstaltet. Sie betrachte diese Entwicklung der zunehmenden „Entchristlichung“ mit Sorge, so die Katholikin Grütters. Sie berichtete von einer jugendlichen Besuchergruppe aus ihrem Berliner Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf. Von den 26 Jugendlichen sei nur einer getauft gewesen. Obwohl die Kirchen weit über ihre Mitglieder hinaus kulturelle Identität stifteten, täten sich viele schwer mit dem öffentlichen Bekenntnis zu den christlichen Wurzeln. Aus vermeintlicher Toleranz gegenüber anderen Religionen werde oft die „Rückbindung an das Eigene“ vernachlässigt. Grütters bekannte, dass ihr die Verwurzelung im christlichen Glauben im politischen Alltag helfe. Christen sollten den Mut haben, sich öffentlich zu ihrem Glauben zu bekennen. Sie dürften es nicht zulassen, dass der Glaube ins Private verdrängt werde. Eine strikte Neutralität des Staates und eine Privatisierung der Religion lege die „Axt an die kulturellen Wurzeln“ der Gesellschaft.

Journalist: Was in deutschen Moscheen gepredigt wird

Der ARD-Fernsehmoderator Constantin Schreiber (Hamburg) berichtete über seine Erfahrungen in deutschen Moscheen. Schreiber spricht fließend Arabisch und ist Autor des Bestellers „Inside Islam. Was in deutschen Moscheen gepredigt wird“. Es sei ihm darum gegangen, den Alltag in einer durchschnittlichen Moschee zu beschreiben. Er sei über die Predigten erstaunt gewesen. Es habe problematische Inhalte gegeben, etwa dass man nicht Muslim und zugleich Demokrat sein könne. Teilweise hätten die Imame auf ihre Zuhörer eingeschrien. Eine Moschee habe ein Buch verkauft, in dem Demokratie als „westliche Krankheit“ bezeichnet wurde. Ferner widersprach Schreiber einer Angabe der Bundesregierung, wonach in Deutschland sechs Prozent Muslime lebten. Es seien deutlich mehr, allerdings sei die Datenlage dazu „vage und unzuverlässig“.