07.05.2018
Somalia: Gottes unfassbare Wege
(Open Doors, Kelkheim) – Die Bundesrepublik Somalia am Horn von Afrika gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die Macht im Land liegt bei den Clans, die alles bestimmen. Fast die gesamte Bevölkerung folgt offiziell dem sunnitischen Islam, doch einige hundert Nachfolger von Jesus Christus treffen sich heimlich in kleinen Gruppen, um miteinander zu beten, sich gegenseitig zu ermutigen und die Frohe Botschaft weiterzugeben.
Wer sich zu Jesus bekennt, riskiert sein Leben
Viele Somalier sind vor Gewalt und Armut aus dem Land geflohen, andere auch wegen der Zunahme des streng konservativen wahhabitischen Islam. Extremistische islamische Gruppierungen wie Al Shabaab wollen von Somalia aus an der Ostküste Afrikas ein Kalifat errichten. In den letzten Jahren verübten sie im Nachbarland Kenia zahlreiche blutige Anschläge auf Christen. Christliches Leben wird in Somalia nicht geduldet. Als am 29. Juli 2017 erstmals nach 30 Jahren wieder eine Kirche eröffnet wurde, geriet die Regierung derart unter öffentlichen Druck, dass sie das Gotteshaus binnen einer Woche wieder schließen ließ.
Open Doors unterstützt Christen am Horn von Afrika durch lokale Partner mit Projekten zur Einkommenssicherung sowie durch berufliche Qualifikation, Traumabegleitung und biblische Schulungen. Ein Christ aus der Region schrieb: „Sehr gerne würde ich an euren Bibelkursen teilnehmen … das ist hier allerdings sehr schwierig. Etliche Personen hacken die E-Mail-Konten und sehen dann, was du tust und liest.“ Ein anderer Christ berichtet: „Vor kurzem ertappte mich mein Cousin beim Hören eines christlichen Radioprogramms und sagte: ‚Sieh an, du hörst den Ungläubigen zu!‘. Er versprach zwar, mich nicht zu verraten, aber er könnte dies auch unbeabsichtigt tun. Bittet betet für mich.“ In mehreren Fällen wurden Somalier allein wegen des Verdachts ermordet, Christen geworden zu sein.
Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland
Anmerkung AKREF: Somalia steht im Fokus beim Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen
Beim jährlich stattfindenden Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen wird am Sonntag, 11. November 2018 besonders der Christen in Somalia, Nepal und Turkmenistan gedacht. Christen muslimischer Herkunft sind dabei am stärksten bedroht.