10.11.2018

Kamerun: Baptistischer US-Missionar erschossen

Zwei Wochen nach seiner Ankunft kam Charles Wesco ums Leben

Bamenda (idea) – Zwei Wochen nach seinem Umzug von den USA in das westafrikanische Kamerun wurde ein Missionar in der Regionalhauptstadt Bamenda im Nordwesten des Landes erschossen. Der Baptist Charles Wesco (44) hinterlässt seine Frau Stephanie und acht Kinder. Die Familie war von der theologisch konservativen „Believers Baptist Church“ in Warsaw (Bundesstaat Indiana) nach Afrika entsandt worden. Sie hatte sich auf einen langen Aufenthalt in Kamerun eingestellt und ihr gesamtes Hab und Gut in den USA verkauft. Die Hintergründe von Wescos Tod sind noch unklar. Regierungsangaben zufolge geriet der Wagen, in dem noch vier weitere Personen saßen, am 30.Oktober bei einer Fahrt zu einem Einkaufszentrum in Bamenda in einen Schusswechsel zwischen Regierungssoldaten und Rebellen, die dort für einen unabhängigen Staat kämpfen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, für die Tat verantwortlich zu sein.

Ehefrau fühlt sich wie in einem Albtraum

Stephanie Wesco veröffentlichte eine Erklärung. Darin heißt es, sie bete dafür, dass Jesus „irgendwie durch den Tod meines kostbaren Charles verherrlicht wird und dass Gott seinen Tod nicht vergeblich sein lassen wird“. Sie fühle sich wie in einem schrecklichen Albtraum gefangen und appelliert an ihre Unterstützer: „Bitte betet für uns!“ Medienberichten zufolge ist die Familie inzwischen in die USA zurückgekehrt. Um ihnen das Einleben in der Heimat zu erleichtern, sind bereits umgerechnet 85.000 Euro in einen Hilfsfonds an Spendengeldern eingezahlt worden. In der Nordwestregion Kameruns kämpfen englischsprachige bewaffnete Gruppen für die Unabhängigkeit vom mehrheitlich französischsprachigen Rest des Landes. In Kamerun sind knapp 70 Prozent der 25 Millionen Einwohner Christen, 21 Prozent Muslime und die übrigen Anhänger traditioneller Religionen.