08.10.2018
Deutschland: Das neue Religionshaus
Wilhelmshaven: Kirche benennt Beauftragten für „Religionenhaus“. Das Projekt soll das Miteinander von Religionsgemeinschaften fördern.
Wilhelmshaven (idea) – Pläne für ein „Religionenhaus“ in Wilhelmshaven kommen voran. Der Kreiskirchenrat des Kirchenkreises Friesland-Wilhelmshaven hat dessen Koordinator für die Flüchtlingsarbeit, Miguel-Pascal Schaar, zum Beauftragten für das geplante Projekt ernannt. Die Idee für das Haus, das eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee unter einem Dach vereinen könnte, ist in Schaars Arbeit mit Flüchtlingen entstanden. Etliche Asylbewerber hätten sich nicht den bestehenden Gemeinden ihrer Religionen anschließen wollen und nach Alternativen gefragt, sagte Schaar der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Zudem gebe es unter den meist muslimischen Flüchtlingen kaum Kenntnisse über das Christentum. Ein „Religionenhaus“ könne für Abhilfe sorgen und die Integration fördern. Gespräche mit dem „Liberalen Islamischen Bund“ in Deutschland über das Projekt seien bereits angelaufen. In Wilhelmshaven selbst gebe es keine Jüdische Gemeinde. Die nächste befinde sich in Oldenburg. Mit deren Leitung sei bisher noch nicht gesprochen worden. Schaar: „Die oldenburgische Kirche hat sich hinter das Projekt gestellt.“ Doch konkrete Pläne für einen Bau gebe es noch nicht.
Vorbild ist das „House of One“ in Berlin
Das „Religionenhaus“ nach dem Vorbild des „House of One“ (Haus des Einen) in Berlin soll, so Schaar, den interreligiösen Dialog und das Miteinander von Religionsgemeinschaften sowie Religionslosen fördern. Für eine Umsetzung des Projektes hat sich eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus Rat, Stadtverwaltung, evangelischer Kirche und Diakonie gebildet. Das Gremium hat Schaar bereits die Geschäftsführung übertragen. Für das kommende Jahr sind Ausstellungen, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen über das Projekt vorgesehen. In Berlin ist man bereits weiter. Die Stiftung „House of One“ informiert in einem Pavillon am künftigen Standort über das Projekt. Für den Neubau sind 40 Millionen Euro veranschlagt. Neben drei Sakralräumen soll es dort einen zentralen Raum der Begegnung geben. Der Baubeginn ist für 2019 geplant.