11.09.2018
Palästinensergebiet: Teile des Nonnenklosters seit 20 Jahren besetzt
Orthodoxer Konvent von Bethlehem erwartet Rechtsprechung vom Gericht nach 20 jähriger Verzögerung
MEC/AKREF, Tübingen (PM)
Christen im Westjordanland bitten um erneutes Gebet für Nonnen des koptisch-orthodoxen Klosters in Bethlehem und bitten um einen gerechten Abschluss von drei verschiedenen Gerichtsverfahren. Die nächste Anhörung ist für den 13. September geplant.
Die Gerichtsverfahren beziehen sich auf Angriffe vom 30. April 2017, als ein Mitglied einer Familie, die illegal Klosterbesitz besetzt, die orthodoxe Nonne Schwester Maria angriff. Ein anderes Familienmitglied griff dann das Fahrzeug einer anderen Nonne des Klosters, Schwester Esther, an als sie Zeugen zur Polizeistation brachte, um ihre Aussagen zu machen. Die Angreifer wussten nichts von der Anwesenheit eines Polizisten im Auto, der selbst eingriff und den Angriff stoppte, aber vor Gericht später nicht ausreichend über die Ereignisse berichtete. Schwester Esther erlitt während des Angriffs ein Trauma und wurde gebeten, dem Gericht ein Gutachten vom Psychologen vorzulegen.
Schwester Maria leitete ein Gerichtsverfahren gegen ihre Täterin ein und Schwester Esther ein Gerichtsverfahren gegen zwei männliche Täter. Darüber hinaus reichte die Angreiferin von Schwester Maria Beschwerde gegen diese ein und behauptete, dass die Nonne sie schon vorher auf dem Klostergelände angegriffen habe.
Die Familie, die Teile des Klosters illegal besetzt hält und für die Anschläge verantwortlich ist, hat einflussreiche Verbindungen zu den palästinensischen Behörden, und es wird angenommen, dass dadurch der Justizprozess behindert wird. In allen drei Fällen gab es unzählige Verzögerungen und Verschiebungen von Anhörungen. Die nächsten Anhörungen sind für den 13. September (Angreiferin gegen Schwester Maria), den 19. September (Schwester Maria gegen Angreiferin) und den 17. Oktober (Schwester Esther gegen Angreiferinnen) geplant.
Das Finanzministerium in Ramallah begutachtet die Gebäude in der Altstadt von Bethlehem und will das Eigentum der Immobilien ermitteln. Es wird vom Konvent erwartet, dass die Bestätigung von Eigentumsurkunden dazu beitragen könnte, die illegale Besetzung von St. Mary's zu lösen - die eigentliche Ursache für den Streit mit der Familie, der erstmals 1998 begann.