16.09.2018
Deutschland: Berliner Schulen müssen antisemitische Vorfälle melden
Das Land will Mobbing gegen jüdische Schüler zentral erfassen
Berlin (idea) – In Berlin sollen antisemitische Vorfälle an Schulen zentral erfasst werden. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Hamburg). Danach soll Antisemitismus ab dem Schuljahr 2019/2020 in den Notfallplänen der Berliner Schulen als eigenständige Kategorie auftauchen. Die Schulleiter sind dann verpflichtet, judenfeindliche Vorfälle der Polizei und der Senatsverwaltung zu melden. Dadurch sollten sie „ermutigt werden, Mobbingvorfälle aufgrund von Religion und Nationalität offensiv zu thematisieren und nicht unter den Teppich zu kehren“, erklärte Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD). Die Meldepflicht soll außerdem helfen, wirksame Projekte zur Vorbeugung gegen Antisemitismus zu entwickeln. In den vergangenen Monaten waren wiederholt Fälle von antisemitischem Mobbing an Berliner Schulen bekannt geworden. So war an der John-F.-Kennedy-Schule im Berliner Stadtteil Zehlendorf ein Neuntklässler von Mitschülern über einen längeren Zeitraum hinweg antisemitisch beleidigt worden. An einer Grundschule war ein Mädchen wegen ihres jüdischen Glaubens von muslimischen Kindern angegriffen und mit dem Tod bedroht worden.