10.08.2019

Indien: Gewalt und Verfolgung ohne Ende

Die Kommission für Religionsfreiheit der Indischen Evangelischen Allianz (Evangelical Fellowship of India) berichtet

In ihrer Rundmail „Persecution Watch“ wird über Gewaltakte und Hass gegen Christen berichtet. Nachstehend ein Auszug aus der letzten Ausgabe:

Am 28. Juli drangen Mitglieder der militanten Hinduorganisation Bajrang Dal in eine Privatwohnung in Kanpur im Bundesstaat Uttar Pradesh, ein, wo Pastor Raju Prasad gerade eine Gebetsversammlung leitete. Die radikalen Hindus hatten zuvor bereits zwei Männer und einige Frauen, die auf dem Weg zu dem Gebetstreffen waren, umzingelt, die Männer verprügelt und die Frauen beschimpft. Dann drangen sie in das Haus ein, wo das Gebetstreffen im Gange war, zerrten den Pastor aus dem Haus

und verprügelten ihn. Danach übergaben sie ihn der Polizei mit der Begründung, er habe Menschen bekehrt. Die Polizei brachte den Pastor und die zwei Männer zur Polizeistation Chakeri. Berichten zufolge prügelten die Fanatiker auch in der Polizeistation auf den Pastor ein und brüllten laut Parolen. Die Christen wurden ca. 5 Stunden festgehalten. Dann ließ man sie frei, da die polizeilichen Ermittlungen ergeben hatten, dass es zu keinen Bekehrungen gekommen war. Gegen die Angreifer wurde nichts unternommen. Die Christen wurden verwarnt und aufgefordert, sich nicht mehr zum Gebet zu versammeln.

Am selben Tag unterbrachen zwei Polizisten einen von Pastor Ramesh Chandra geleiteten Gottesdienst im Dorf Mundhal Khurd im Bundesstaat Haryana. Sie ordneten die Beendigung des Gottesdienstes an und brachten den Pastor und zwei Kirchenmitglieder zur nahe gelegenen Polizeistation. Später wurden die Christen ohne Anklage freigelassen.

Ebenfalls am 28. Juli wurden 22 Christen aus einem Dorf im Bezirk Madurai im Bundesstaat Tamil Nadu von der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen. Die Bezirksbehörden wurden zuvor zur Schlichtung eines Konflikts zwischen Gruppen von Christen und Hindus angerufen, doch die Untersuchung zog sich hin. So kam es zu dem Ausschluss

Am 4. August wurden zwei Christen aus der Pfingstgemeinde Assembly of God in Thadicombu, Bundesstaat Tamil Nadu, von radikalen Hindus mit dem Vorwurf konfrontiert sie hätten Zwangsbekehrungen durchgeführt und zur örtlichen Polizeistation gebracht. Sie wurden später von der Polizei freigelassen. Der Vorwurf, Hindus unter Zwang zum Christentum zu bekehren, ist eine weit verbreitete Verleumdungstaktik in Indien 


Quelle: EFI Religious Liberty Commission (Kommission für Religionsfreiheit der Indischen Evangelischen Allianz (http://www.efionline.org/what-we-do/). Deutsche Fassung AKREF-ÖEA

siehe auch Bericht vom 7.8.19 AKREF