12.11.2019

Kuba und Algerien setzen Protestanten unter Druck

Weltweite Evangelische Allianz fordert Anerkennung für ihre nationalen Vertreter

Jakarta (idea) – Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) hat die Regierungen von Kuba und Algerien aufgefordert, die nationalen Allianzen in ihren Ländern anzuerkennen und den Christen dort Glaubens- und Religionsfreiheit zu gewähren. Wie der WEA-Generalsekretär, Bischof Efraim Tendero (Manila/New York), bei der WEA-Generalversammlung in Bogor nahe der indonesischen Hauptstadt Jakarta sagte, schikaniert und diffamiert die Regierung von Kuba die im vergangenen Jahr gegründete Allianz Kubanischer Evangelischer Kirchen (AIEC). Sie repräsentiert über eine Million Christen und damit knapp zehn Prozent der elf Millionen Einwohner des Landes. Ein namentlich nicht genannter Vertreter der Allianz von Kuba berichtete, dass die Regierung bis zuletzt versucht habe, ihn von der Reise zur Generalversammlung abzuhalten, indem sie gegenüber der Evangelischen Allianz eine Reisebeschränkung ausgesprochen habe. Weil er sich aber zu dem Zeitpunkt bereits im Ausland aufgehalten habe, sei dieser Erlass unwirksam gewesen. Nach Angaben des Mannes ist es in Kuba zwar illegal, neue Gemeinden zu gründen, dennoch erlebe das Land ein großes Gemeindewachstum. Von den 11,2 Millionen Einwohnern Kubas sind bis zu 70 Prozent Katholiken und fünf Prozent Protestanten. 25 Prozent bezeichnen sich als nicht religiös.

Algerien schließt die zwei größten evangelischen Gemeinden

Wie die Weltweite Evangelische Allianz in einer Presseerklärung vom 12. November weiter berichtet, nimmt in Algerien der Druck auf die Christen zu. So seien erst im vergangenen Monat die zwei größten evangelischen Gemeinden in Tizi Ouzou und Makhouda geschlossen worden, weil sie offiziell nicht anerkannt waren. Den Angaben zufolge müssten nichtmuslimische Religionsgemeinschaften eine Sondergenehmigung beantragen. Allerdings sei seit 2006 keine einzige Genehmigung erteilt worden. Zudem habe sich die algerische Regierung geweigert, die dortige Evangelische Allianz als Vertretung der Evangelikalen uneingeschränkt anzuerkennen. Tendero rief die Regierung auf, dafür zu sorgen, dass die Christen im Land ihren Glauben frei praktizieren können. Die Angehörigen der geschlossenen Gemeinden – neben den zwei größten waren auch zehn weitere geschlossen worden – müssten das Recht erhalten, sich wieder frei versammeln zu dürfen. Der Anteil der Christen unter den 43 Millionen Einwohnern Algeriens – fast ausschließlich Muslime – liegt bei unter einem Prozent. 45 Gemeinden gehören zur dortigen Evangelischen Allianz. An dem Treffen unter dem Motto „Dein Reich komme“ in Indonesien nehmen rund 800 Vertreter der evangelikalen Bewegung aus 92 Nationen teil.