20.12.2019

Deutschland: Abromeit verteidigt seine Aussagen

zu Israel und Palästina

Hamburg (idea) – Der frühere Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), hat seine umstrittenen Aussagen zu Israel und Palästina verteidigt.

Hintergrund: Abromeit war in die Kritik geraten, weil er in einem Seminar auf der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz im thüringischen Bad Blankenburg am 1. August unter anderem gesagt hatte, dass aus dem Schuldbewusstsein der Deutschen infolge des Holocausts eine „Überidentifikation mit dem Staat Israel“ resultiere. Dazu hatte unter anderem die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin), erklärt, sie halte Begrifflichkeiten wie „Überidentifikation mit Israel“ für „völlig unangemessen“. Abromeit sagte in der am 19. Dezember auf YouTube ausgestrahlten Sendung „Diskuthek“ des Hamburger Magazins „Stern“, er habe damals einen „schlichten, reflektierenden, ganz nachdenklichen Vortrag“ gehalten und sei dafür „skandalisiert“ worden. Er habe sich unverstanden gefühlt und es als „sehr schmerzvoll“ empfunden, dass sich seine eigene Kirche davon distanziert habe.

Weiter sagte Abromeit: „Ich finde es teilweise unerträglich, dass mir Leute sagen – auch nach meinem Vortrag: ,Sie haben ja Recht. Aber als Deutscher dürfen sie das nicht sagen.’“ Wer für das Existenzrecht Israels eintrete, habe auch eine „Sekundärverantwortung, irgendeine Lösung für die Palästinenser zu finden.“ Für das Verhältnis zu Israel gelte: „Wenn wir Freunde sind, müssen wir uns gewisse Dinge zumuten.“