21.05.2019

Mexiko: Jugendliche sterben bei Schießerei vor Kirche

Katholische Bischöfe bitten um Achtung der Heiligkeit des Lebens

Veracruz (Fides) – „Mit tiefer Trauer und Bestürzung vor den Gewalttaten erfüllt uns die Gewalt, zu der es in der Nähe Pfarrhauses in der Gemeinde „Unserer Lieben Frau von Guadalupe“ in Fortin de las Flores in Cordoba (Veracruz) kam. Wir bringen Bischof Eduardo Patiño von Córdoba, Pfarrer Jorge Montero, und vor allem den betroffenen Familien unser Beileid zum Ausdruck“, heißt es in einer Verlautbarung der Mexikanischen Bischofskonferenz zu den Ereignisse am Sonntag, den 19. Mai, bei denen am Abend zwei Jugendliche ums Leben kamen, kurz vor der Gottesdienst anlässlich einer Party zum 15. Geburtstag begann.
In lateinamerikanischen Ländern wird der 15. Geburtstag eines Mädchens mit einer großen Party gefeiert, zu der die ganze Familie mit Freunden und Nachbarn zusammenkommt. In Mexiko beginnen solche Geburtstagsfeiern mit einer Messe, um Gott für das Geschenk des Lebens zu danken.
Am Sonntagabend traf eine Gruppe von bewaffneten Männern auf dem Kirchhof der Gemeinde „Unserer Lieben Frau von Guadalupe“ ein, um eine Person als Geisel zu nehmen. Als die Kriminellen die Reaktion der anwesenden Jugendlichen sahen, die im Begriff waren, die Kirche zu betreten, feuerten mehrere Schüsse ab, töteten zwei Jugendliche und verletzten zwei weitere schwer. Am darauf folgenden Tag kamen in Veracruz in der Gemeinde Minatitlán weitere vier Menschen gewaltsam ums Leben.
Kriminelle Gewalt ist in der Gegend weit verbreitet: In der Gemeinde Vega de Alatorre (Veracruz) wurden am 16. Mai vier Zitronenverkäufer getötet. Laut Aussage des Amtes für Öffentliche Sicherheit in Veracruz werden alle Sicherheitskräfte mobilisiert, um die Verantwortlichen zu identifizieren und die Welle der bewaffneten Gewalt zu stoppen, bei der in weniger als zwei Tagen sechs Menschen starben.
"Die Gewalt, die wir in unseren Städten und Gemeinden wie in vielen Teilen des Landes erleben, führt zu einer sozialen Spaltung, die das harmonische und friedliche Zusammenleben unserer Gesellschaft zutiefst verschlechtert. Wir fordern die Gesellschaft den Sinn für die Heiligkeit des Lebens und die wesentlichen Werte des Menschen wieder zu finden. Wir fordern die Behörden ein weiteres Mal auf, gründlich zu ermitteln, bis der Sachverhalt geklärt ist, um auf der Grundlage von Wahrheit und Gerechtigkeit zu handeln“, so die Bischöfe abschließend.
(CE) (Fides, 21/05/2019)