13.04.2022

Europäische Evangelische Allianz begrüßt Freisprüche in Finnland

Politikerin und Bischof wegen Hassrede angeklagt – „Sieg der Meinungsfreiheit“

Bonn (IDEA) – Die Europäische Evangelische Allianz (EEA) hat die Entscheidung eines finnisches Gerichtes begrüßt, alle Anschuldigungen gegen die finnische Politikerin Päivi Räsänen und den lutherischen Bischof Juhana Pohjala zurückzuweisen. „Ihr Freispruch ist ein wichtiger Sieg der Meinungsfreiheit in Finnland“, erklärte EEA-Generalsekretär Thomas Bucher (Wallisellen bei Zürich) in einer am 12. April in Bonn veröffentlichten Erklärung. Zum Hintergrund: Beide waren wegen angeblicher Hassrede angeklagt. Die frühere finnische Innenministerin hatte in der Vergangenheit mehrfach öffentlich geäußert, dass praktizierte Homosexualität aus biblischer Sicht Sünde sei. Konkret ging es in dem Prozess um eine 2004 verfasste Broschüre mit dem Titel „Er schuf sie als Mann und Frau – Homosexuelle Beziehungen stellen das christliche Menschenbild infrage“. Auch der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Missionsdiözese Finnlands, Juhana Pohjola, musste sich deshalb vor Gericht verantworten. Er hatte die Broschüre auf der Internetseite seiner Kirche veröffentlicht. Das Bezirksgericht in Helsinki hatte am 30. März festgestellt, Meinungen zu Ehe und Sexualität der beiden könnten für einige zwar anstößig sein, erfüllten aber nicht die Kriterien für Hassreden. Im Falle einer Verurteilung hätte beiden eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren gedroht. Unterdessen wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Freispruch Berufung eingelegt hat. Nach finnischem Recht hat sie bis zum 30. April Zeit, die Berufung zu begründen. Die 1951 gegründete Europäische Evangelische Allianz vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 23 Millionen evangelikalen Christen in 36 Ländern.