10.08.2022

Iran: Oberster Gerichtshof verweigert Wiederaufnahme des Verfahrens gegen drei Christen

Der Oberste Gerichtshof im Iran hat drei Christen ein Wiederaufnahmeverfahren verweigert, nachdem sie wegen "Propaganda, die der heiligen Religion des Islam widerspricht und sie stört" verurteilt worden waren.

Der iranisch-armenische "Hauskirchen"-Pastor Anooshavan Avedian, 60, wurde im April 2022 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung folgen zehn Jahre "Entzug sozialer Rechte", die ihm eine Reihe von Beschränkungen auferlegen, darunter die Einschränkung seiner Beschäftigungsmöglichkeiten.

Anooshavan verlor im Mai eine Berufung gegen das Urteil.

Gleichzeitig hob das Berufungsgericht eine zehnjährige "Entziehung sozialer Rechte" gegen zwei Mitglieder von Anooshavans Hauskirche, die christlichen Konvertiten Maryam Mohammadi und Abbas Soori, beide Mitte 40, auf.

Das Gericht bestätigte jedoch, dass die beiden jeweils zwei Jahre im internen Exil außerhalb ihrer Heimatprovinz Teheran oder anderer angrenzender Provinzen verbringen sollen. Außerdem ist es ihnen für zwei Jahre untersagt, ins Ausland zu reisen oder Mitglied einer politischen oder sozialen Gruppe zu werden, und sie müssen eine Geldstrafe von etwa 185 € zahlen.

Anooshavan und Abbas wurden am 2. August darüber informiert, dass ihr Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens abgelehnt worden war. Ihr Anwalt, Iman Soleimani, erklärte, der Oberste Gerichtshof habe den Antrag kurzerhand abgelehnt und sich nicht einmal die Zeit genommen, die zahlreichen von ihm vorgelegten Dokumente zu prüfen.

Soleimani verurteilte auch die Ablehnung einer Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Maryam durch das Gericht am 16. Juli mit der Begründung, die Verteidigung habe dem Berufungsgericht keine neuen Beweise vorgelegt.

Der Anwalt sagte, die gleichen Beweise seien erneut vorgelegt worden, weil sie vom Berufungsgericht noch nicht ordnungsgemäß geprüft worden seien.

Anooshavan, Maryam und Abbas wurden im August 2020 verhaftet, als Angehörige des iranischen Geheimdienstministeriums (MOIS) das Haus des Pastors stürmten, in dem sich etwa 18 Christen zum Gebet und zum Gottesdienst versammelt hatten.

Die drei verbrachten mehrere Tage im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran und wurden während intensiver Verhöre psychologisch gefoltert, bevor sie auf Kaution freigelassen wurden.

Andere, die bei der Versammlung anwesend waren, wurden vom MOIS verhört, und viele wurden gezwungen, sich zu verpflichten, an keinen weiteren Hauskirchentreffen teilzunehmen oder weitere Kontakte mit Christen aufzunehmen.

Quelle: Barnabas Fund 8. August 2022  bearbeitet AKREF