15.08.2022

Myanmar: Humanitäre Hilfe hat die Flüchtlinge noch nicht erreicht

International Christian Concern - Myanmar ist seit Februar letzten Jahres, als das burmesische Militär, die Tatmadaw, die demokratisch gewählte Regierung durch einen Staatsstreich absetzte, von Konflikten heimgesucht worden. 

Seitdem hat sich die humanitäre Lage in Myanmar weiter verschlechtert, und Tausende von Zivilisten wurden vertrieben, nachdem ihre Häuser und Dörfer bei Militärangriffen zerstört worden waren. Bei ihrem Versuch, pro-demokratische Kräfte zu unterdrücken, wendet die Tatmadaw unverhältnismäßig viel Gewalt gegen die Bürger Myanmars an, insbesondere gegen diejenigen, die nicht mit ihrer buddhistisch-nationalistischen Agenda einverstanden sind. Daher machen Christen einen beträchtlichen Prozentsatz der Binnenvertriebenen aus. 

Vor drei Monaten verpflichtete sich der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN), Myanmar humanitäre Hilfe zu leisten. Bei einem Treffen am 6. Mai erklärte sich der ASEAN-Zweig für humanitäre Hilfe bereit, unter der Aufsicht des Militärregimes Hilfsgüter nach Myanmar zu liefern, die dann an die Bedürftigen verteilt werden sollen. 

Kürzlich berichteten jedoch Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in der vom Krieg zerrissenen Sagaing-Region im Nordwesten Myanmars gegenüber der Nachrichtenagentur RFA, dass bis Montag, den 8. August, keine der versprochenen Hilfsgüter dorthin oder in eine andere Region mit bedürftigen Flüchtlingen geliefert worden sei. Die Staaten Chin, Kayah und Kayin, in denen die meisten Christen Myanmars leben, benötigen ebenfalls dringend humanitäre Hilfe und haben diese noch nicht erhalten. 

"Die Hilfe der ASEAN ist noch nicht in Sagaing angekommen", sagte Thet Oo, der mit dem People-to-People-Programm in den Gemeinden Yinmarbin und Salingyi in der Region Konfliktopfer unterstützt. "Seit dem Treffen sind drei Monate vergangen, aber im Bezirk Yinmarbin ist noch gar nichts angekommen."

Am 3. August gab das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten bekannt, dass Myanmar seit dem Staatsstreich im Februar 2021 offiziell insgesamt 866.000 Flüchtlinge aufgenommen hat. Von den neuen Flüchtlingen stammen 470.000 aus der Region Sagaing, in der es am häufigsten zu Zusammenstößen zwischen der Militärjunta und pro-demokratischen Kräften kommt. 

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF