07.12.2022

Burundi: Es droht eine Hungerkatastrophe

Das Kinderwerk Lima hilft Betroffenen in dem ostafrikanischen Land

Heidenheim (IDEA) – In Burundi bahnt sich eine Hungerkatastrophe an. Das berichtet eine Mitarbeiterin des Kinderwerks Lima kinderwerk-lima.de (Heidenheim), die seit zwei Jahren in dem ostafrikanischen Land tätig ist. Ihr Name wird aus Sicherheitsgründen nicht genannt. Gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA schilderte sie ihre Eindrücke: „Auf der Straße begegnen mir Menschen, die ihren Bauch berühren und mir sagen, dass sie Hunger haben.“ Die Lebensmittelpreise hätten sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Der Ukraine-Krieg habe die Lage zwar verschlimmert, doch eine der Hauptursachen für die kritische Lage sei die anhaltende Trockenheit. „Normalerweise beginnt im September die Regenzeit. Aber in diesem Jahr gab es bisher kaum Regentage. Inzwischen hat es in manchen Landesteilen endlich zu regnen begonnen, in anderen aber immer noch nicht.“ Dort sei es unmöglich, die Felder zu bestellen. „Die Dorfgemeinschaften, mit denen wir arbeiten, haben kaum Wasser.“ Deshalb sei auch nichts übrig, um die Felder zu bewässern. 50.000 Euro Nothilfe für das Volk der Batwas

Das Kinderwerk hilft in Burundi dem Pygmäen-Volk der Batwas, das eher am Rand der Gesellschaft lebt. Es umfasst etwa 100.000 Menschen. Normalerweise gehe es vor allem darum, den Batwa-Kindern Bildung zu vermitteln, so die Mitarbeiterin weiter. „Aber in dieser Situation müssen wir zuerst verhindern, dass die Kinder verhungern. Wenn man nichts zu essen hat, nützt auch die Schulbildung nichts. Nun brauchen die Leute schlicht etwas zu essen, denn sie sterben vor Hunger.“ Das Kinderwerk habe in einigen Dörfern Land kaufen können, damit die Batwas sich besser ernähren könnten. „Bisher hilft das aber noch nicht, denn wegen der Trockenheit wächst ja nichts.“ Das Kinderwerk habe bereits 50.000 Euro im Rahmen eines Nothilfefonds zur Verfügung gestellt, um den rund 6.000 Menschen in den fünf vom Kinderwerk unterstützten Dörfern zu helfen. „Jede der 800 Familien bekommt Mehl, Bohnen und Palmöl, um die einheimischen Gerichte kochen zu können.“

Es gibt noch Hoffnung

Trotz der schwierigen Lage habe sie weiterhin Hoffnung für die vom Kinderwerk unterstützten Familien, so die Mitarbeiterin. Doch wie sich die Lage im Land insgesamt entwickeln werde, sei ungewiss und momentan noch keine Besserung in Sicht. „Wir beten für Burundi, damit Gott der Regierung Weisheit schenken möge.“ Das 1968 gegründete Kinderwerk Lima unterhält Schulen und Kindertagesstätten in Peru, Paraguay und Burundi. 550 Mitarbeiter unterrichten und betreuen rund 5.400 Kinder. Aus der Arbeit des Kinderwerkes in Südamerika sind sieben Kirchengemeinden mit 3.000 Mitgliedern hervorgegangen. In Deutschland und der Schweiz arbeiten acht hauptberufliche Mitarbeiter für das Werk. Missionsleiter ist Theo Volland. Das Werk gehört zur Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM).