19.07.2022

Indien: Katholikin will Vizepräsidentin werden

Margaret Alva tritt als Kandidatin der Opposition an

Neu-Delhi (IDEA) – Die indischen Oppositionsparteien haben die Christin Margaret Alva (Neu-Delhi) zur Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin bestimmt. Wie das katholische Nachrichtenportal „Matters India“ berichtet, wurde der Name der 80-jährigen Alva von den 17 Oppositionsparteien am 17. Juli nach einem Treffen in Neu-Delhi bekanntgegeben. Sie dankte deren Führern bei Twitter für das Vertrauen, das sie ihr entgegengebracht hätten: „Es ist ein Privileg und eine Ehre, als Kandidat der vereinigten Opposition für das Amt des Vizepräsidenten von Indien nominiert zu werden.“ Alva wurde am 14. April 1942 in Mangalore (heute Mangaluru) geboren, einer christlichen Hochburg im südwestindischen Bundesstaat Karnataka. Die katholische Christin war als Mitglied des Indischen Nationalkongresses (INC) Leiterin verschiedener Bundesministerien und Gouverneurin der Bundesstaaten Goa, Radschastan, Gujarat und Uttarakhand. Der Sprecher des regionalen katholischen Bischofsrates von Karnataka, Pater Faustine Lobo (Bengaluru), nannte die Nominierung Alvas eine Anerkennung für die christliche Gemeinschaft, die in Indien eine Schlüsselrolle für die Bildung, die Entwicklung des ländlichen Raumes und die Gesundheitsversorgung spiele. Zum Hintergrund: Am 6. August wählen die beiden Kammern des indischen Parlaments einen neuen Vizepräsidenten. Alva tritt dann gegen den ehemaligen Gouverneur von Westbengalen, Jagdeep Dhankhar (Kalkutta), von der regierenden hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) an. 72,5 Prozent der 1,38 Milliarden Einwohner Indiens sind Hindus, 14,5 Prozent Muslime, 4,9 Prozent Christen und 1,8 Prozent Sikhs.