13.06.2022

Deutschland: AVC-Jubiläumsfeier - Einen Lebensstil der Barmherzigkeit pflegen

Seit 50 Jahren an der Seite verfolgter Christen und Notleidender

Nidda (IDEA) – Repräsentanten aus dem In- und Ausland haben die Arbeit des christlichen Hilfswerks AVC – Aktion für verfolgte Christen und Notleidende – gewürdigt. Die Organisation mit Sitz im mittelhessischen Nidda feierte vom 10. bis 12. Juni ihr 50-jähriges Bestehen. Sie war 1972 mit dem Ziel gegründet worden, verfolgten Christen im damaligen Ostblock zu helfen. Das Werk arbeitet heute mit Partnern auf vier Kontinenten in mehr als 60 Ländern zusammen, unter anderem in der Katastrophen- und Entwicklungshilfe, aber auch der Mission. AVC ist ein Arbeitszweig des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP). Dessen Präses, Pastor Johannes Justus (Hannover), sagte in einem Grußwort vor den rund 550 Besuchern, er sei voller Dankbarkeit, „dass sich diese großartige Arbeit in unserem Bund entwickelt und entfaltet hat“. Aus kleinen Anfängen sei eine Organisation entstanden, die heute weltweit Einfluss und Gewicht habe. Justus dankte allen Mitarbeitern im Dienst des AVC, dass sie sich auf den Weg zu den Leidenden machen, ihnen helfen und eine Stimme geben. Er rief dazu auf, einen Lebensstil der Barmherzigkeit und der Liebe zu Benachteiligten und Unterdrückten zu pflegen. Dieser sollte ein Markenzeichen für Christen sein.

Pfingstkirche in Äthiopien: In fast 40 Jahren von 60 auf über 3.300 Gemeinden

Der Präsident des Pfingstkirchenbundes „Full Gospel Believers Church“ in Äthiopien, Pastor Lako Bedasso (Addis Abeba), dankte dem Hilfswerk für die Unterstützung seit 1984. Sie habe dazu beigetragen, dass die Freikirche stark gewachsen sei. Die Zahl der Gemeinden habe sich seither von 60 auf über 3.300 erhöht. Sie hätten heute rund zehn Millionen Mitglieder. Wie AVC-Leiter Eduard Schmidt gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, finanziert das Werk 170 Evangelisten der Freikirche. Auch der Ministerpräsident des Landes, Abiy Ahmed, gehöre ihr an. Schmidt zufolge werden Christen in Teilen Äthiopiens, vor allem im Südwesten, von radikalen Muslimen verfolgt. Zwar sei die Lage nicht so extrem wie in Nigeria, aber es komme immer wieder zu Übergriffen. So würden Kirchen niedergebrannt und Christen bedroht und angegriffen, vor allem wenn sie zuvor Muslime waren.

Bürgermeister: Mitarbeiter handeln „im festen Glauben an Gott“

Der Bürgermeister von Nidda, Thorsten Eberhard (CDU), würdigte das Hilfswerk als zuverlässigen Partner in allen Notsituationen. Dies gelte jetzt auch im Blick auf die Ukraine-Flüchtlinge. Die AVC-Mitarbeiter handelten, ohne lange zu reden. Sie täten dies „im festen Glauben an Gott“. An der Jubiläumsfeier wirkten auch Christen aus dem Irak und aus Tansania mit.

Wie alles begann

Den Start der AVC-Arbeit bildete 1972 eine Demonstration in Köln, bei der die Freilassung von fünf Pastoren in Rumänien gefordert wurde. Deren „Verbrechen“: Sie hatten Bibeln im Rahmen von Hilfslieferungen angenommen. Bereits kurze Zeit nach der Veranstaltung begann der Einsatz für Christen in der Sowjetunion. 1978 dehnte sich die Arbeit nach Lateinamerika, 1980 nach Afrika und 1982 in den Nahen Osten aus. Ehrenpräsident des Werkes ist dessen Mitbegründer und langjähriger Leiter, Pastor Waldemar Sardaczuk. AVC gehört zur Arbeitsgemeinschaft Pfingstlich Charismatischer Missionen (APCM).