22.06.2022

Bangladesch: Rohingyas demonstrieren vor dem Weltflüchtlingstag

International Christian Concern - Gestern, am 19. Juni, fanden in Bangladesch große Proteste von Rohingya-Flüchtlingen statt. Zehntausende der rund 34 Millionen Rohingyas im Südosten Bangladeschs demonstrierten friedlich in "Go Home"-Märschen und Kundgebungen. Die Rohingyas waren 2017 vor der ethnischen Verfolgung durch das Militär in Myanmar geflohen. Jetzt fordern sie die Möglichkeit, nach 5 Jahren in ihre Heimat zurückzukehren. Auf der Flucht vor der Verfolgung in Myanmar haben sie in Bangladesch weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen. In den Rohingya-Flüchtlingslagern gibt es schlechte sanitäre Einrichtungen, wenig bis keinen Zugang zu Bildung und keine Arbeitsplätze für die Bewohner. Gestern sagte ein Führer der Rohingya-Gemeinschaft: "Wir wollen nicht in den Lagern bleiben. Flüchtlinge zu sein ist nicht einfach. Es ist die Hölle. Genug ist genug. Lasst uns nach Hause gehen."

Die Behörden in Bangladesch haben diese Flüchtlingsproteste im Vorfeld des Weltflüchtlingstages am 20. Juni erlaubt. In den letzten Jahren haben die Behörden jedoch aufgrund eines Rohingya-Protests mit 100.000 Teilnehmern im August 2019 Kundgebungen und Aufmärsche zunehmend eingeschränkt. Die gestrige vorübergehende Versammlungsfreiheit geht mit einer breiteren positiven Entwicklung für die Rohingyas einher. Die Außenminister von Bangladesch und Myanmar hielten letzte Woche ihr erstes Treffen seit drei Jahren per Videokonferenz ab. Ein anonymer Beamter des Außenministeriums von Bangladesch erklärte gegenüber AFP: "Wir sind zuversichtlich, dass die Rückführung nach dem Monsun in diesem Jahr zumindest in begrenztem Umfang beginnen wird." Während frühere Rückführungsversuche an der Unnachgiebigkeit Myanmars gescheitert sind, haben einige Rohingyas vielleicht in naher Zukunft die Chance, in ihre Heimat zurückzukehren.

Dies ist eine gute Nachricht für die Minderheit der Christen unter der Rohingya-Bevölkerung. Diese Christen werden nicht nur von der Regierung Myanmars verfolgt, sondern auch von der Regierung Bangladeschs und ihren eigenen muslimischen Mitbürgern, den Rohingya.

Wir beten dafür, dass die christlichen Rohingya-Flüchtlinge Ruhe vor der Verfolgung finden, die ihnen von allen Seiten droht.

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKRE