28.06.2022

Deutschland: Vom HMK Missionstag aus Bremen

Wenn die abendländische Tradition zerbröselt … Pastor Nestvogel beim HMK-Missionstag: Als Christen mutig aufstehen!

Bremen (IDEA) – Die abendländische Tradition in Deutschland zerbröselt immer mehr. Christen müssten dagegen aufstehen. Dazu hat der Pastor der Bekennenden Evangelischen Gemeinde (BEG) Hannover, Wolfgang Nestvogel, beim Missionstag der Hilfsaktion Märtyrerkirche (HMK) am 25. Juni in Bremen aufgerufen. Wie Nestvogel vor 150 Besuchern ausführte, ist das jüngste Beispiel für diese Entwicklung die am 24. Juni vom Bundestag beschlossene Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen (Paragraf 219a). In der Gesellschaft gebe es auf breiter Front eine Abkehr vom biblischen Menschenbild. Schon Kinder in Kitas und Grundschulen würden entsprechend indoktriniert. Nach Nestvogels Worten könnten Christen gegen die Entwicklung etwas unternehmen, weil sie „eine unbesiegbare Hoffnungsquelle“ hätten, nämlich das Evangelium von Jesus Christus. Diese Kraft ermögliche es, Menschen „aus der Finsternis der Sünde zum rettenden Glauben an Jesus Christus zu bringen“. Sein Appell: „Wir müssen mutig verkündigen.“

Pastor wegen „Volksverhetzung“ in Bhutan im Gefängnis

Wie so eine Verkündigung aussehen kann, berichtete Pastor Tandin Wangyal (Thimphu/Bhutan), der mehr als ein Jahr wegen seines Jesus-Bekenntnisses in dem buddhistischen Königreich Bhutan in Südasien inhaftiert war. Der Theologe, der wegen „Volksverhetzung“ verurteilt worden war, zeigte sich bewegt, dass der HMK-Missionstag in der evangelischen St. Martini-Kirche in Bremen stattfand. Gegen deren Pastor, Olaf Latzel, war ebenfalls Anklage wegen Volkshetzung erhoben worden. Er war am 20. Mai in einer Berufungsverhandlung vom Landgericht Bremen freigesprochen worden, die Staatsanwaltschaft Bremen hat Revision gegen diesen Freispruch eingelegt. Tandin mahnte: „Bitte seht Eure Freiheit nicht als etwas Selbstverständliches an!“ Schätzungen zufolge leben unter den rund 760.000 Einwohner Bhutans weniger als 10.000 Christen. Die mehrfach für den Friedensnobelpreis nominierte koptische Christin Maggie Gobran (73), die auch „Mutter Teresa von Kairo“ genannt wird, berichtete über die Situation der Christen in Ägypten. Als „Mama Maggie“ kümmert sie sich in den Slums der ägyptischen Hauptstadt um Arme und koptische Christen, die nach ihren Worten immer wieder schwersten Übergriffen ausgesetzt sind. Kraft schenke ihr der Blick nach oben: „Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!“

Für Christen auch in Deutschland beten

HMK-Missionsleiter Manfred Müller (Schöffengrund bei Wetzlar) berichtete über die Hilfsprojekte der HMK in Ägypten. Dort erlebe man es immer wieder, dass der Glaube an Jesus Christus Menschen ermutige und stärke. Müller rief auch zur Fürbitte für Deutschland auf. Denn Christen, die ihren Glauben öffentlich lebten und bezeugten, gerieten immer mehr unter Druck. Olaf Latzel, der an der Veranstaltung teilnahm, segnete die Besucher mit dem Wochenspruch der Woche nach dem Missionstag: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Die Hilfsaktion Märtyrerkirche wurde 1969 von dem rumänischen Pastor Richard Wurmbrand (1909–2001) zur Unterstützung von verfolgten Christen in kommunistischen Ländern gegründet. Sie finanziert sich ausschließlich durch Spenden und ist derzeit mit mehr als 170 Projekten in rund 50 Ländern tätig. Zum internationalen HMK-Verbund gehören 15 Partnerorganisationen.