10.11.2022

Libanon: Christen aus Deutschland helfen

„Himmelsperlen International“ betreute 1.600 Flüchtlinge aus Syrien

Beirut/Sulzbach (IDEA) – Das Gebet um Gottes übernatürliches Eingreifen im Krankheitsfall und medizinische Hilfe durch Ärzte sind kein Gegensatz, sondern ergänzen sich. Das sagte die Leiterin des Hilfswerks „Himmelsperlen International“, die Pastorin i. R. Margret Meier (Sulzbach bei Frankfurt am Main), der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Zusammen mit elf Freiwilligen, darunter sechs Ärzten, war Meier zwei Wochen lang unter syrischen Flüchtlingen im Libanon aktiv. Im Umfeld der „True Vine Baptist Church“ in Zahle in der Bekaa-Ebene östlich von Beirut versorgten die Deutschen über 1.600 Kranke. Nach Meiers Worten gab es zwei Gebetsteams, die speziell für Kranke beteten. An einem der Treffen habe eine Frau teilgenommen, die starke Bauchschmerzen hatte. Man habe für sie gebetet, und am nächsten Tag habe sie zwei Nierensteine mitgebracht, die nach dem Gebet auf natürliche Weise abgegangen seien. Eine junge Schwangere habe um eine Abtreibung gebeten, weil ihr Kind schwer behindert zur Welt kommen würde. Das habe man aus ethischen und geistlichen Gründen abgelehnt, so Meier. Im Gespräch habe die Frau dann doch ein Ja zu ihrem Kind gefunden und sich bereiterklärt, „alles weitere Gott zu überlassen“.

Inflationsrate bei 170 Prozent

Meier zufolge leidet der Libanon derzeit unter einer starken Inflation. Die Inflationsrate liegt bei 170 Prozent. Als Folge hätten viele Apotheken geschlossen und zahlreiche Ärzte das Land verlassen. Um so dankbarer seien die Verantwortlichen der „True Vine Baptist Church“ für die Gäste aus Deutschland gewesen, die viele Medikamente im Gepäck hatten. Für „Himmelsperlen international“ war es der zwölfte Einsatz in Zahle.

Hilfe für Frauen aus einer Ziegelei

Zuvor hatte Meier ein von dem Hilfswerk betreutes Projekt in Pakistan besucht, die „Schule der Gnade“ in Lahore. Dort werden 400 Kinder aus armen Familien unterrichtet, die Ziegel in Handarbeit herstellen. Im Mittelpunkt stand eine zweitätige Frauenkonferenz mit 350 Teilnehmerinnen aus diesen Familien. Viele hätten während der Konferenz für sich beten lassen. Meier: „Für die Frauen war es der Höhepunkt des Jahres in ihrem tristen Alltag.“ „Himmelsperlen International“ wurde 2018 von Meier gegründet, nachdem sie in den Ruhestand gegangen war. Das überkonfessionelle Werk engagiert sich vor allem für Flüchtlinge im Libanon und für Schulkinder in Pakistan. Außerdem unterstützt es Hilfsprojekte in Syrien.