24.11.2022

Laos: Gemeindeleiter ermordet aufgefunden

Gewaltsamer Tod des Familienvaters erschüttert die christliche Gemeinschaft

(Open Doors, Kelkheim) – In Laos ist ein Gemeindeleiter am 23. Oktober tot aufgefunden worden (wir berichteten). Lokale Kontakte von Open Doors gehen davon aus, dass er wegen seines Glaubens ermordet wurde. Der 42-jährige Atsawin* hinterlässt eine Frau und acht Kinder, die nun unsere Gebete brauchen. Ein derartiger Vorfall ist auch für Laos ungewöhnlich, obwohl Verfolgung für die Christen dort zum Alltag gehört.

Christus folgen, „koste es was es wolle“

Dorfbewohner fanden Atsawins leblosen Körper, der Spuren von äußerlicher Gewalt aufwies. Wie einer unserer lokalen Kontakte mitteilte, war er am Morgen des 20. Oktober mit seinem Motorrad in eine benachbarte Stadt aufgebrochen; der Zweck seines Besuchs ist bislang unklar. Am Nachmittag desselben Tages konnte ihn seine Frau nicht mehr über sein Mobiltelefon erreichen. Zwei Tage, nachdem Atsawin als vermisst gemeldet wurde, fand man seine Leiche etwa 20 Kilometer von der Stelle entfernt, an der sein Motorrad stand. Augenzeugen sind davon überzeugt, dass ihm mit einem Holzstück auf den Kopf geschlagen wurde, das unweit seiner Leiche lag.

Ein lokaler Experte von Open Doors berichtet: „Nach Einschätzung unserer Quellen hat die Tat mit seinem Glauben zu tun. Die Ermittlungen sind im Gange und die laotische evangelische Kirche schaut sich die Sache genau an“. Er weist darauf hin, dass der Vorfall höchst ungewöhnlich ist: „Es ist Jahrzehnte her, dass jemand wegen seines Glaubens getötet wurde. Ich kann verstehen, wenn dies in der Kirche große Besorgnis auslöst – vor allem in der Provinz, in der es passiert ist.“

Er fügt hinzu: „Wann immer ich in Laos verfolgte Christen treffe, begegne ich ihrer Entschlossenheit, Christus zu folgen – koste es, was es wolle. Lasst uns beten, dass der hinterbliebenen Familie Gerechtigkeit widerfährt und dass die Kirche in ihrem Glauben standhaft bleibt.“

Vor einigen Jahren wurde Atsawin schon einmal von den örtlichen Behörden inhaftiert und bedroht, weil er sich weigerte, seinen Glauben an Jesus zu verleugnen und zum Animismus zurückzukehren. Eine Untersuchung von Atsawins Fall wird nun von der lokalen Regierung von Laos eingeleitet.

Christen als „Feinde des Kommunismus“

Aufgrund der kommunistischen Prägung des Landes wird Religion von den Behörden als etwas Feindliches angesehen, das kontrolliert werden muss. Während der Buddhismus jedoch bis zu einem gewissen Grad als Teil des kulturellen Erbes des Landes akzeptiert wird, gilt der christliche Glaube, vor allem in den Dörfern, als fremd, mit westlichen Werten verbunden und als Feind des Kommunismus.

Christliche Konvertiten werden als Verräter der buddhistisch-animistischen Gemeinschaft angesehen und müssen häufig schwere Menschenrechtsverletzungen durch ihre Familie, ihr soziales Umfeld, nichtchristliche religiöse Leiter und vor allem durch staatliche Behörden auf lokaler Ebene hinnehmen.

Quelle: Open Doors Deutschland

https://www.opendoors.de/nachrichten/aktuelle-meldungen/laos-gemeindeleiter-ermordet-aufgefunden-0?pk_campaign=GM&pk_kwd=20221123