24.11.2022

Myanmar: Fünfjähriges Mädchen bei Beschuss eines Kindergartens getötet

IIRF-D/BF/Tübingen/24.11.22 - Ein fünfjähriges Mädchen wurde am 15. November getötet, als das myanmarische Militär (Tatmadaw) einen Kindergarten in einem mehrheitlich von Christen bewohnten Gebiet im Bundesstaat Kayah beschoss. 

Das Mädchen war mit seiner Familie in dem Kindergarten in der Gemeinde Demoso untergekommen, nachdem es gezwungen war, aus seinem Heimatdorf Kone Thar zu fliehen, das ebenfalls schwer beschossen wurde.

Beim Einschlag der Artilleriegranate gegen 17.30 Uhr erlitt sie eine Verletzung am Oberschenkel und verblutete, bevor sie behandelt werden konnte.

Unter den mehreren Familienmitgliedern, die ebenfalls verwundet wurden, befand sich ein 10 Monate alter Junge in einem kritischen Zustand, nachdem er am Rücken verletzt worden war.

Eine Tatmadaw-Einheit, die in der Nähe von Demoso stationiert ist, führte den Beschuss durch, so eine lokale Quelle, die hinzufügte: "Sie wissen, dass die Vertriebenen normalerweise in Kirchen oder Schulen Schutz suchen. Sie haben es absichtlich getan."

In der Gemeinde Demoso wurden am Sonntag, dem 31. Juli, ein Vater und seine 13-jährige Tochter in einem Lager für Binnenvertriebene durch den Beschuss der Tatmadaw getötet.

Die Tatmadaw, die am 1. Februar 2021 durch einen Staatsstreich die Macht im mehrheitlich buddhistischen Myanmar übernommen hat, verfolgt seit vielen Jahren die mehrheitlich christlichen Volksgruppen der Chin, Kachin und Karen sowie die großen christlichen Gemeinschaften in den Staaten Kayah und Shan und die mehrheitlich muslimischen Rohingya.

Quelle: Barnabas Fund 21. November 2022