24.11.2022

Türkei: Menschenrechtsverletzung gegenüber der Griechisch-Orthodoxen Kirche

International Christian Concern - Am 15.11.2022 erklärte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), dass die Türkei das Menschenrecht der griechisch-orthodoxen Taksiarhis-Kirche verletzt hat, nachdem sie ihr die Möglichkeit verweigert hatte, sich für Eigentum registrieren zu lassen (wir berichteten). Die Kirche blickt auf eine lange Geschichte in der Türkei zurück und ist eine der Stiftungen der griechisch-orthodoxen Gemeinde von Istanbul nach türkischem Recht. Daraufhin erklärte der EGMR dies als Diskriminierung und verurteilte die Türkei zu einer Geldstrafe von 5 000 Euro.

Der krasse Gegensatz zwischen der früheren Bevölkerung von mehr als 1,8 Millionen Griechen vor etwas mehr als einem Jahrhundert und der heutigen Bevölkerung von einigen Tausend zeigt, mit welchem Ausmaß an Verfolgung und Diskriminierung sie im Laufe der Jahre konfrontiert waren. Die Gründungskirchen begannen ihren Kampf, um im heutigen modernen politischen Klima der Türkei aktiv zu bleiben. Die Unfähigkeit der griechisch-orthodoxen Taksiarhis-Kirche, ihre Kirche registrieren zu lassen, ist ein Paradebeispiel für die Schwierigkeiten, mit denen diese Gemeinschaften hier konfrontiert sind.

Laut dem Bericht: Herausforderungen für Christen in der Türkei 2016-2020, der vom ICC veröffentlicht wurde, heißt es Folgendes:

"Die Türkei ist nach nationalem und internationalem Recht verpflichtet, die Religions- und Glaubensfreiheit zu wahren. Die Behörden müssen einen rechtlichen Rahmen schaffen, um religiösen Minderheiten entgegenzukommen und eine nationale Vision zu entwickeln, die den sozialen Zusammenhalt fördert. In Anbetracht der neuen Exekutivbefugnisse des türkischen Präsidenten verfügt dieser über die nötige Autorität, um die erforderlichen Änderungen am rechtlichen Rahmen zum Schutz religiöser Minderheiten vorzunehmen. Diese Verpflichtung zur Religionsfreiheit gilt auch für die Gebiete, die unter türkischer Militärkontrolle stehen.

Indem die türkische Regierung auf diese Menschenrechtsverletzung aufmerksam gemacht wird, kann sich das Bewusstsein für dieses Thema weiter verbreiten und sie hoffentlich unter Druck setzen, der christlichen Bevölkerung mehr Freiheit zu gewähren, ihren Glauben ohne Angst vor Diskriminierung auszuüben.

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF