24.11.2022

Weltweit: Glaube an Hexerei ist weltweit verbreite

Umfragen ergaben: 40 Prozent der Bevölkerung in 95 Ländern glauben daran

Washington D.C. (IDEA) – Rund 40 Prozent der Bevölkerung in 95 Ländern glauben daran, dass Hexen mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten anderen Schaden zufügen können. Das hat eine aktuelle Studie ergeben, die im Fachmagazin PLOS One (San Francisco) vorgestellt wurde. Sie stammt vom wirtschaftswissenschaftlichen Institut der American University (Washington D.C.). Es wertete dazu Umfragen aus den Jahren zwischen 2008 und 2017 unter 140.000 Personen aus – vor allem unter Einwohnern aus Ländern mit überwiegend christlicher und muslimischer Bevölkerung. Die regionalen Unterschiede sind groß: In Tunesien glauben demnach 90 Prozent an Hexerei. Hohe Werte gab es beispielsweise auch in Marokko, Tansania und Kamerun. In Deutschland und Schweden sind dagegen nur 13 bzw. neun Prozent vom Hexenglauben überzeugt. Die Idee der Existenz von Hexen lasse sich quer durch alle gesellschaftlichen Schichten beobachten, sei jedoch unter den besser ausgebildeten und wirtschaftlich abgesicherten Menschen weniger verbreitet, so die Wissenschaftler. „Ein ausgeprägter Hexenglaube hängt außerdem mit bestimmten Schocksituationen wie einer starken Dürre oder Arbeitslosigkeit zusammen. Er bietet offenbar eine Bewältigungsstrategie für Unglücke“, erklärten sie. Um der Problematik Einhalt zu gebieten, empfehlen die Verfasser der Studie, keine Anti-Hexengesetze einzuführen. Sie führten häufig zum gegenteiligen Effekt: „Bevor man Entwicklungsprojekte und andere Eingriffe in Gesellschaften, in denen Hexenglaube präsent ist, plant, sollte man die lokalen Grundlagen gründlich prüfen.“