04.10.2022

Deutschland: Einbrecher verwüsten CVJM-Vereinsheim

Vogtland: Unbekannte durchschnitten Wasserleitungen – Räume müssen saniert werden

Reichenbach (IDEA) – Unbekannte haben das Vereinshaus des CVJM in Reichenbach im Vogtland verwüstet. Wie CVJM-Vorstandsmitglied Tobias Schenker der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, haben Unbekannte in dem historischen Gebäude, einer ehemaligen Textilfabrik, bei einem Einbruch am 24. September Heizungs- und Wasserleitungen aus Kupfer herausgetrennt und gestohlen. Durch den Wasseraustritt wurden Decken und Fußböden schwer beschädigt. Nach den Worten von Schenker steht der Wert der Kupferrohre in keinem Verhältnis zum angerichteten Schaden. Wie hoch er sei, habe ein Gutachter am 4. Oktober noch nicht beziffern können, sagte Schenker der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA: „Wir gehen davon aus, dass die Räume kernsaniert werden müssen.“ Er vermutet die Täter in rechtsradikalen Kreisen. Denn eventuell sei es ihnen nicht nur um das Diebesgut gegangen, sondern um die Flüchtlingsarbeit in dem Haus. Der CVJM hat 15 Räume an das Landratsamt vermietet. Dort befand sich eine vom Deutschen Roten Kreuz betriebene Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge aus der Ukraine. Seit Ende August standen die Räume leer. Eventuell hätten die Täter diese Flüchtlingsarbeit bewusst lahmlegen wollen, so Schenker. Der CVJM hat Strafanzeige gestellt.

Räume können nicht mehr benutzt werden

Die Vorsitzende des örtlichen CVJM, Susann Seidel, sagte IDEA, dass die Räume für Veranstaltungen nicht mehr genutzt werden könnten: „Wir haben keine Toiletten für unsere drei Mitarbeiter mehr, keine Sozialräume, es ist kalt. Wir können nicht mal einen Kaffee kochen.“ Zudem sei es sehr schwierig, Handwerker zu finden, die die Räume sanieren könnten. Der CVJM ist seit 2009 in Reichenbach auf dem Gelände mit einer offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Zum Areal gehören Gebäude und Lagerhallen sowie ein großer Veranstaltungssaal. Zum Selbstverständnis der Arbeit heißt es auf der Internetseite: „Uns allen liegt es am Herzen, dass Menschen die gute christliche Botschaft – das Evangelium – hören, damit sie – im besten Fall – positive Veränderungen in jedem Bereich ihres Lebens erfahren.“