13.10.2022
Deutschland: Asyl verweigert für abtrünnigen Muslim
Asylbewerber droht im Iran der Tod
IIRF-D/ Tübingen/Oktober 10, 2022 - In seinem Blog The Stream hat der Islamexperte und Autor mehrerer Bücher und Artikel Raymond Ibrahim den Fall von „Hassan“ aufgenommen und fragt: "Verweigern muslimische 'Beamte' in Deutschland verfolgten Christen Asyl in Europa?"
Er fragt darin, warum dasselbe Deutschland, das 2015 mehr als eine Million muslimische Migranten und 2021 zehntausend nicht überprüfte Afghanen aufgenommen hat - alles Menschen, die per Definition in ihrer Heimat nicht religiös verfolgt werden können, da sie selbst Muslime sind -, einem zum Christentum konvertierten Muslim das Asyl verweigert hat, obwohl einer seiner Verwandten in seinem Heimatland Iran wegen desselben "Verbrechens" der Apostasie gefoltert und ermordet wurde.
Unter dem Pseudonym "Hassan", um seine Identität zu schützen, beantragte der 44-jährige Schreiner 2018 in Deutschland Asyl. Die Behörden begründeten ihre Ablehnung seiner Aussage damit, dass niemand zum Christentum konvertieren würde, wenn er wüsste, was mit Konvertiten im Iran geschieht. Sie bezogen sich dabei auf Hassans Schwager, der Hassan das Christentum nahebrachte und später wegen seiner Teilnahme an einer Hauskirche verhaftet und im Gefängnis getötet wurde. Die deutschen Behörden kamen zu dem Schluss, dass es "nicht besonders wahrscheinlich" sei, dass Hassan nach einem solchen Ereignis Christ werden - und schon gar nicht bleiben - würde, da die Verfolgung und Ermordung eine "abschreckende Wirkung" auf andere potenzielle Konvertiten, nämlich Hassan, haben würde.
Nachdem Deutschland seine Türen für ihn geschlossen hatte, brachte Hassan seinen Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Auch dieser lehnte kürzlich seine Berufung ab. Der 44-jährige Abtrünnige vom Islam soll nun zurück in die Islamische Republik Iran abgeschoben werden, was einem Todesurteil gleichkommt, zumindest aber einer extremen Verfolgung und Inhaftierung.
Bevor die deutschen Behörden seinen Asylantrag ablehnten, hatte Hassan vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die folgende Aussage gemacht: Der Bruder meiner Frau war ein anderer Mensch geworden, als er Christ wurde. Wir wollten sehen, ob wir dieses Erlebnis auch haben würden, wenn wir Christen würden ... . Ich hatte viele Probleme im Iran ... Ich hatte viele [religiöse] Fragen, aber es war mir nicht erlaubt, sie zu stellen. Wenn ich Fragen stellte, wurde ich in der Schule verprügelt. Das führte dazu, dass ich wissen wollte, mit welchem Gott ich es zu tun hatte. Eines Tages sagte mein Schwager zu mir und meiner Frau, dass er gute Nachrichten habe. Es gibt einen Schatz, es gibt einen lebendigen Gott, Jesus Christus, wir sind seine Kinder und nicht seine Sklaven ... . Er sagte, es gäbe eine freie Errettung (ohne Gegenleistung).
Sein Schwager wurde später wegen seiner Aktivitäten in der Hauskirche inhaftiert und schließlich wegen seines Glaubens im Gefängnis ermordet.
Die Islamische Republik Iran ist eines der Länder, in denen Christen - insbesondere muslimische Konvertiten - am schlimmsten verfolgt werden. Wie eine Menschenrechtsgruppe im Jahr 2017 erklärte:
Sehr viele Iraner sind zum Christentum übergetreten, und das ist etwas, worüber die Behörden offensichtlich sehr unglücklich sind. So kommt es immer wieder zu Verhaftungen, Inhaftierungen und Gefängnisstrafen. In letzter Zeit gab es viele Anklagen, die auf ein noch härteres Durchgreifen hindeuten - in einigen Fällen wurden Christen zu 10-15 Jahren Haft verurteilt. In der Regel unterstellen die Behörden, dass sie den Staat untergraben oder versuchen, gegen den Staat zu kollaborieren, und erheben mehr politische Anschuldigungen als z. B. Gesetze gegen Apostasie oder Blasphemie..
Trotz dieses repressiven Klimas ließen sich Hassan, seine Frau und seine Kinder nicht von der Ermordung seines Schwagers "abbringen", sondern bekannten sich zu Christus. Es dauerte nicht lange, bis misstrauische iranische Sicherheitskräfte ihr Haus stürmten und ihre Bücher, Computer, Pässe und die Bibel plünderten. Hassan und seine Familie flohen daraufhin aus dem Iran und erreichten schließlich Deutschland. "In Deutschland gebe ich das Evangelium weiter, ich organisiere Gebetskreise hier in der Unterkunft", sagte er. "Ich möchte ein gutes Beispiel sein, um die anderen für den Glauben an Jesus Christus zu gewinnen. Mein größtes Ziel wäre es, dass meine Kinder in Freiheit zu Christus finden und Gutes tun können."
Schließlich fragt Ibrahim: „Warum fand Deutschland Hassans Glaube nicht nachvollziehbar?“
Hier kommen wir zu einer äußerst wichtigen, wenn auch übersehenen Frage: Warum fanden die deutschen Behörden Hassans Aussage - dass er trotz des Wissens um die schrecklichen Folgen Christ wurde - überhaupt unverständlich? Die offensichtliche Antwort ist, dass die Behörden als Atheisten/Materialisten einfach nicht glauben konnten, dass jemand sein Leben riskieren würde, nur um Christ zu sein.
Wie Lidia Rieder von der ADF, die Hassan unterstützt, anmerkt,
Es gibt nationale und internationale Leitlinien für Asylanträge aus religiösen Gründen ... . Leider werden diese Leitlinien von den deutschen Entscheidungsträgern sehr selektiv eingesetzt. Sie verstehen nicht, dass das Festhalten an einer religiösen Überzeugung, wenn man verfolgt wird, für andere attraktiv sein kann und nicht nur abschreckend wirkt, wie die Geschichte des Christentums zeigt.
Es fragt weiter: Ob diese Entscheidungsträger selbst Muslime sein könnten, die sich und den Islam an diesen christusliebenden Abtrünnigen rächen?
Diese Vermutung trifft wahrscheinlich zu in vielen Fällen bei Dolmetschern, die für die Asylbewerber auf den Ämtern und vor Gericht „übersetzen“, aber bei den Beamten ist es eher dem geschuldet, dass sie gänzlich „unmusikalisch“ sind im Blick auf den Glauben, oder ideologisch begründete Vorurteile hegen.