Myanmar: Flüchtlingströme über die Grenze nach Indien

International Christian Concern - Der Putsch vom Februar 2021, der die Militärherrschaft in Myanmar begründete, hat zu anhaltenden Kämpfen zwischen der Militärjunta und den pro-demokratischen Kräften geführt. 

Der Konflikt hat das Land zerrissen und Tausende dazu gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen, während ihre Dörfer zu Schlachtfeldern wurden.

Ein Großteil der jüngsten Kämpfe konzentrierte sich auf den Bundesstaat Chin, der an der Ostgrenze Myanmars zum indischen Bundesstaat Mizoram liegt. Nach Angaben des Medienunternehmens UCA News kamen allein in der letzten Septemberwoche 1.800 neue Flüchtlinge aus dem Bundesstaat Chin in Mizoram an. Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge gab die Gesamtzahl der burmesischen Flüchtlinge in Mizoram mit 48.000 an. 

Der mehrheitlich christliche Bundesstaat Chin stand an der Spitze der pro-demokratischen Bewegung und hat stark unter Luftangriffen, schwerem Beschuss und wahllosen Angriffen auf die Zivilbevölkerung gelitten. Darüber hinaus hat die Junta viele Versorgungswege blockiert, so dass es für die Bewohner des Chin-Staates äußerst schwierig ist, humanitäre Hilfe zu erhalten. 

"In unserem Land leiden Tausende von Menschen unter der politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise, während Kirchen und Klöster bombardiert, Dörfer niedergebrannt und Menschen getötet werden", sagte Kardinal Bo in einer Predigt am 9. Ok

Mit Stand vom 3. Oktober gibt es schätzungsweise 1.349.000 Binnenvertriebene in Myanmar, darunter 1.019.00 Menschen, die seit Februar 2021 innerhalb des Landes neu vertrieben wurden, so der jüngste Bericht des UN-Flüchtlingswerks.

Aufgrund des öffentlichen Widerstands gegen die strengen indischen Vorschriften für Flüchtlinge, die die indische Grenze überqueren, haben die Regierungen der beiden Bundesstaaten Mizoram und Manipur beschlossen, die Flüchtlinge aufzunehmen. Darüber hinaus hat die indische Regierung beschlossen, sich für die Menschen in Myanmar einzusetzen, indem sie die Gewalt verurteilt, sich für die inhaftierten früheren Führer einsetzt und erklärt, dass sie den Flüchtlingen helfen wird. Obwohl die indische Regierung keine klare Politik zum Schutz der Flüchtlinge verfolgt, gewährt sie vielen Flüchtlingen Asyl.

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF