29.09.2022

Russland: Kommt jetzt die Zeit der Untergrundarbeit?

Hilfswerk Licht im Osten berichtet aus seinem Einsatzland

(LiO)  Die Teilmobilmachung ist ein enormes Problem für viele Russen, auch für viele russische Christen, Pastoren, Missionare. Was sollen sie tun? Ihren Dienst in einem anderen Land fortsetzen oder die Stellung im Land halten und beten, dass ihre Söhne und sie nicht eingezogen werden in einen ungerechten Angriffskrieg und in eine Armee, die ihre Soldaten verheizt? Wer das Land verlässt, kann praktisch nicht mehr zurück, lässt alles Eigentum zurück. Bitte betenSie  für alle Männer, die in dieser Entscheidung stehen oder eine Entscheidung getroffen haben, dass sie Gottes Bewahrung, Versorgung und Hilfe erfahren, ebenso ihre Familien, die diese Entscheidungen mittragen; dass gerade in dieser Situation unsere Missionare in Russland in besonderer Weise Salz und Licht sind... dass alle weiteren Kriegspläne Putins und der russischen Armee nicht zur Ausführung kommen.

Aus Balkarien/Kaukasus schreibt ein Mitarbeiter: „In Bezug auf die Ereignisse in der Ukraine stehen wir ratlos da ... Wir machen uns große Sorgen. Wir fragen uns: Was wird als Nächstes passieren, wie wird sich die Haltung gegenüber Gläubigen im Allgemeinen entwickeln, welche Gesetze wird es geben?“ Der Krieg hat eine Spaltung in der Gesellschaft hervorgerufen. „Wir wollen nicht streiten, versuchen aber zu vermitteln ... Bitte beten Sie  für unsere Familie und für die Länder, die von diesen Ereignissen betroffen sind. Und doch wissen wir, was wir in jeder Situation zu tun haben: Christus verkündigen, Christus, der das Opfer für die Sünden aller Menschen ist, der die Vergebung der Sünden und Frieden im Herzen schenkt, der höher ist als alle Vernunft!“ .

„Ich hatte schon früher berichtet, dass für uns nun die Zeit der Untergrundarbeit kommt. Auch wenn die Behörden noch keine gesetzliche Grundlage dafür haben, uns in manchen Aktivitäten zu behindern, so wollen sie doch auch keine Konfrontation zwischen uns und Muslimen. Insofern werden sie Maßnahmen ergreifen müssen. Und diese Maßnahmen werden sicherlich gegen uns gerichtet sein. Ich hatte berichtet, dass es bereits verboten worden ist, uns in den Medien zu erwähnen. Wenn wir etwas Gutes getan haben, dürfen zwar unsere Namen genannt werden, nicht aber, wer wir sind und welche Organisation wir vertreten.“ Bitte beten Sie um Gottes Leitung und viel Weisheit für alle Entscheidungen, auf welche Weise Alim Kulbajew und seine Glaubensgeschwister ihren Dienst dort fortsetzen. „Wir besuchen oft eine Entzugsanstalt. Die Haltung uns gegenüber hat sich dort verändert. Einige der Stationsleiter, die uns gut kennen, freuen sich über unser Kommen und helfen uns. Die jungen Mitarbeiter aber sind in der Regel praktizierende Muslime. Sie versuchen, uns von ihren Patienten fernzuhalten. Es gibt Abteilungen, wo uns der Zutritt unter verschiedenen Vorwänden nicht gestattet wird. Aber wir gehen weiterhin dorthin, wo Türen offen sind, treffen uns mit Patienten und Ärzten und sprechen über die Liebe Christi zu Sündern!“ Bitte beten Sie um offene Türen für evangelistische Einsätze in dieser Entzugsanstalt und in anderen Einrichtungen; dafür, dass auch unter den Balkaren noch viele Menschen erweckt werden zu einer persönlichen Glaubensbeziehung zu Christus. „Außerdem haben wir einige uns nahestehende Familien, mit denen wir uns oft treffen. Sie leben in verschiedenen Dörfern. Wir besuchen sie immer wieder, manchmal helfen wir ihnen mit Lebensmitteln und Kleidung. Unser Ziel ist, ihnen von Christus zu erzählen. Leider hören sie uns – wie vielerorts auch – nur aus Höflichkeit zu, bleiben aber bei ihrer Meinung. Dabei kennen sie den Islam eigentlich gar nicht, auch wenn sie sich als Muslime bezeichnen.  Bitte beten Sie für unser Volk! Die Arbeit an der Übersetzung der Bibel ins Balkarische geht weiter. Es ist uns ein großes Herzensanliegen, die Bibel vollständig in unserer Sprache zu haben. Und solange Gott uns Zeit dafür gibt, müssen wir diese unbedingt nutzen. Wir können davon ausgehen, dass die Zeit der offenen Türen bald vorbei sein könnte! Das Buch Prediger wird derzeit übersetzt, das 3. und das 5. Buch Mose befinden sich in der philologischen Bearbeitung.“  Bitte beten Sie für dieses Projekt um Gelingen bei der Fertigstellung und, dass es für viele Balkaren zum Segen wird. „Wir danken Gott für alle unsere Freunde, wir beten für Sie, wir sind ermutigt durch die geeinte Bruderschaft aus allen Völkern in Christus Jesus.“