Mosambik: US-Missionspilot weiter in Haft

Maputo (IDEA) – Der US-Missionspilot Ryan Koher (31) befindet sich weiterhin in Mosambik in Haft. Das bestätigte seine Ehefrau Annabel, die zusammen mit ihren zwei Söhnen in die USA zurückgekehrt ist, der Nachrichtenplattform MNN (Mission Network News). Koher arbeitet für die Missionsgesellschaft Mission Aviation Fellowship (MAF). Er soll versucht haben, Vorräte für Aufständische des „Islamic State Mozambique“ (Islamischer Staat Mosambik) im Norden des Landes zu transportieren. Er wurde am 4. November noch vor dem Start bei der Kontrolle der Lieferung am Flughafen von Inhambane zusammen mit zwei südafrikanischen Mitarbeitern festgenommen. Das Flugzeug hatte laut den Angaben der Missionsgesellschaft lediglich medizinische Präparate für ein kirchliches Kinderheim geladen. Koher sei unschuldig.

Täter des Wort Gottes sein

Wie Annabel Koher berichtet, ist ihr Ehemann aus der Isolationshaft entlassen worden. Er dürfe eine Stunde täglich im Hof des Gefängnisses verbringen und habe auch an einem Gottesdienst teilnehmen können. Dort habe er selbst sprechen können: „Er konnte ein Wort der Ermutigung und Ermahnung an die anderen Besucher richten.“ Unter Hinweis auf eine Bibelstelle im Jakobusbrief 1,22 habe er dazu aufgerufen, „Täter des Wortes Gottes zu sein und nicht nur Hörer“. Sie rief weiter zum Gebet für ihren Ehemann auf, „dass er freigelassen wird und wir bald wieder vereint sind“. Auch sie selbst brauche für sich und ihre zwei Kinder „viel Energie“. MNN zufolge setzt sich die US-Botschaft sich für Ryans Freilassung ein. Ein Mitarbeiter hält Kontakt zu dem Inhaftierten und kann dessen Briefe verschicken. Im Norden von Mosambik, wo Erdgas gefördert wird, gibt es seit Herbst 2017 Unruhen zwischen der Armee und Aufständischen. Mehr als 4.000 Menschen sind dem Konflikt bislang zum Opfer gefallen, fast eine Million wurden vertrieben. MAF-Piloten hatten in den vergangenen Monaten immer wieder Zivilisten aus der Kriegsregion ausgeflogen sowie die Verbliebenen mit Hilfsgütern versorgt. Von den 32,3 Millionen Einwohnern Mosambiks sind 54 Prozent Christen und 17,5 Prozent Muslime. 28 Prozent der Bevölkerung gehören zu ethno-religiösen Gruppen.