27.03.2023

Deutschland: 3.900 Teilnehmer beim „Münchner Marsch fürs Leben“

Veranstalter: Ein sichtbares Zeichen für das Leben setzen

München (IDEA) – Am 25. März haben rund 3.900 Menschen am „Münchner Marsch fürs Leben“ teilgenommen. Er fand bereits zum dritten Mal statt. Aus ganz Deutschland, Österreich, aber auch aus den Vereinigten Staaten waren Lebensschützer nach München gereist. Die Teilnehmer wollten mit ihrer Demonstration in der Münchner Innenstadt „ein deutliches Zeichen für den Wert, die Würde und die Schönheit jedes Lebens“ setzen, wie es in einer Pressemitteilung des katholischen Vereins „Stimme der Stillen“ (München) heißt. Er fungierte auch als Veranstalter. Der Marsch solle „alle Lebensschützer in München, Bayern und dem süddeutschen Raum vereinen und ein sichtbares Zeichen für das Leben setzen“. Das sei dringend nötig, da die Angriffe auf das Lebensrecht aller Menschen zunähmen – insbesondere, wenn man Verlautbarungen der Bundesregierung zur geplanten Legalisierung von Abtreibungen betrachte, so die Vorsitzende des Vereins, Silja Fichtner. Zum Hintergrund: Die Bundesregierung hat eine Kommission eingesetzt, die sich mit der im Koalitionsvertrag angekündigten Abschaffung oder Änderung des Paragrafen 218 im Strafgesetzbuch befassen soll, der Abtreibungen grundsätzlich, aber mit Ausnahmen verbietet. Fichtner zeigte sich auf der Kundgebung „überwältigt von der Resonanz und der Begeisterung der Teilnehmer. Dies ist zudem ein wichtiges Signal an die Bundesregierung, das ungeborene Leben zu schützen, jedes Leben zu achten und die Pläne, Abtreibungen zu legalisieren, nicht weiterzuverfolgen“. Denn jedes Leben sei es wert, gelebt zu werden. Der Vorstandsvorsitzende der christlichen Beratungsorganisation „Pro Femina“ (Heidelberg), Kristijan Aufiero (München), rief im Rahmen der Kundgebung auf dem Münchner Königsplatz insbesondere die zahlreichen jugendlichen Teilnehmer dazu auf, „Lifefluencer“ zu werden und eine „Kultur des Lebens“ zu bauen.

CDL Bayern gegen Abschaffung des Abtreibungsverbots

Vor Beginn des Marsches fand außerdem ein Studientag des bayerischen Landesverbandes der Christdemokraten für das Leben (CDL) zum Thema „Lebensschutz in Politik und Gesellschaft“ mit rund 180 Teilnehmern statt. Dessen Vorsitzende, Christiane Lambrecht (Murnau am Staffelsee/Landkreis Garmisch-Partenkirchen), wies darauf hin, dass die Menschenwürde in Deutschland stark gefährdet sei. Das gelte etwa mit Blick auf eine mögliche Abschaffung oder weitere Aushöhlung des Verbots vorgeburtlicher Kindstötungen, die etwaige Einführung der Leihmutterschaft, die auf EU-Ebene vorangetrieben werde, sowie für aktive Sterbehilfe und Eingriffe in das Erbgut des Menschen. „Eines steht fest: Die Menschenwürde, unser Artikel 1 des Grundgesetzes mit allen Konsequenzen daraus, bleibt nicht von alleine erhalten – wir müssen sie immer wieder neu einfordern.“ Der Vorsitzende der „Ärzte für das Leben“, Prof. Paul Cullen (Münster), äußerte sich auf der Tagung kritisch zum Transhumanismus. Es gebe inzwischen Bestrebungen, den Menschen durch Technologie zu verändern. Cullen bezweifelt zwar, dass man die Unsterblichkeit des Menschen oder das Extrahieren des Bewusstseins technisch erreichen könne. Er habe auch keine Angst vor diesen Entwicklungen, es gelte jedoch, gewisse Gefahren dieser Anstrengungen im Auge behalten. Denn sie könnten Wünsche nach einer Selektion von Menschen nähren und damit zur Diskriminierung bestimmter Menschen führen. Sein Fazit: „Entweder haben alle Menschen auf diesem Planeten die gleichen Rechte oder keiner“.

Unterstützung von Lebensrechtlern aus verschiedenen Ländern

Der Marsch wurde von verschiedenen Lebensrechtsinitiativen unterstützt, darunter unter anderen von der „Aktion Lebensrecht für alle“ (ALfA/Augsburg) und deren Initiative „Jugend für das Leben“, der überkonfessionellen Gruppe „Sundays For Life“ (Sonntage für das Leben/Greve), der weltweit aktiven Gebetsinitiative „40 Days for Life“ (40 Tage für das Leben/Bryan im US-Bundesstaat Texas), der studentischen Initiative „ProLife Europe“ (Weißenhorn/Landkreis Neu-Ulm) sowie der Petitionsplattform CitizenGo (Madrid). Die Polizei musste die Veranstaltungen jeweils absichern. Rund 300 Beamte waren dabei im Einsatz. Im Vorfeld hatte das Bündnis „Für das Paradies auf Erden“ aus feministischen und linksgerichteten Gruppen zu Gegenaktionen aufgerufen, darunter die „Antisexistische Aktion München“ sowie das „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung München“. Etwa 20 Gegendemonstranten versuchten in diesem Zusammenhang, den Marsch zu blockieren. Die Sicherheitskräfte konnten die Lebensrechtler jedoch um die Blockade herumleiten. Laut Polizeiangaben versuchten Gegendemonstranten danach noch mehrfach, die Versammlung zu stören, was jeweils verhindert werden konnte. Der nächste „Münchner Marsch fürs Leben“ soll am 13. April 2024 stattfinden.