28.03.2023

Deutschland: Für Opfer von Misshandlungen-Stiftung bewilligte 245 Millionen Euro

Stiftung Anerkennung und Hilfe beendet ihre Arbeit


Berlin (IDEA) – Zehntausende Kinder waren in der frühen Bundesrepublik und der DDR Opfer von Misshandlungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe und in der Psychiatrie. Die 2017 von Bund, Ländern und Kirchen errichtete Stiftung Anerkennung und Hilfe hatte den Auftrag, Betroffene zu unterstützen. Sie beendet jetzt ihre Arbeit. Wie das Bundesarbeitsministerium, die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mitteilten, haben fast 24.000 Betroffene insgesamt rund 245 Millionen Euro an finanziellen Hilfe erhalten. Empfänger waren Personen, die zwischen 1949 und 1975 als Kinder oder Jugendliche in der Bundesrepublik sowie zwischen 1949 und 1990 in der DDR in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben – mit Folgen bis in die Gegenwart. Dabei handelte es sich um körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt sowie ungerechtfertigte medizinische und therapeutische Maßnahmen. Betroffene konnten eine Einmalzahlung von 9.000 Euro sowie Rentenersatzleistungen von bis zu 5.000 Euro bekommen. Wie es heißt, waren in den genannten Zeiträumen schätzungsweise bis zu 256.000 Kinder und Jugendliche in Behindertenheimen oder der Psychiatrie untergebracht. Den Angaben zufolge hat die Stiftung ihre Zwecke und Ziele erreicht. „Das von den Betroffenen erlittene Leid und Unrecht wurde öffentlich, individuell und wissenschaftlich aufgearbeitet und anerkannt.“