28.05.2023

Nicaragua: Gewaltsame Aktionen gegen die katholische Kirche

Seit Anfang 2023 wurden bereits 90 Fälle registriert

Managua (Fides) - "Sie können unsere Gotteshäuser entweihen, unsere Bilder zerstören, aber unser Glaube an Jesus Christus, der Himmel und Erde geschaffen hat“, so die Gläubigen nach einem weiteren entweihenden Akt, der vor einigen Tagen gegen die Kapelle Nuestra Señora de Fatima in Campuzano, in der Gemeinde Nindirí, Departement Masaya, verübt wurde. "Eine Gruppe Unbekannter beschädigte das Allerheiligste und dasTabernakel wurde mit den geweihten Hostien auf einem nahe gelegenen Grundstück abgelegt", so Jesús Silva, Pfarrer der Pfarrei Santa Ana de Nindirí, zu der die Kapelle gehört.
Im jüngsten Bericht der nicaraguanischen Anwältin Martha Patricia Molina zu gewaltsamen Aktionen gegen die katholische Kirche mit dem Titel "Nicaragua: ¿Una Iglesia perseguida?“ wurden seit 2018, als die Proteste gegen das diktatorische Regime von Daniel Ortega und Rosario Murillo ausbrachen, insgesamt 529 Angriffe gegen die katholische Kirche gemeldet. Seit Beginn des Jahres 2023 wurden bereits solcher 90 Übergriffe registriert. Bereits im Jahr 2020 wurde eine andere Kapelle in derselben Gemeinde geschändet, wo Kriminelle auch Geld stahlen.
Fünf Jahre Feindseligkeit, Verfolgung, Belagerung, Schändung, Zerstörung, Raub, Vertreibung und Beschlagnahmung durch das Regime sowie die Inhaftierung von engagierten Ordensleuten und Laien der Kirche in Nicaragua, prangerte Molina in ihrem Bericht an. Der Bericht dokumentiert unter anderem, dass die katholische Kirche in Nicaragua im Jahr 2018 von insgesamt 84 Angriffen betroffen war, im Jahr 2019 von 80, im Jahr 2020 von 59 und im Jahr 2021 von 55. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 161 Fälle registriert, die höchste Zahl in den letzten fünf Jahren.
(AP) (Fides 26/5/2023)